Moment mal
von Pfarrer Olaf Glomke
Ist das noch unsere Welt
Die Welt ist eine andere geworden. Die Erinnerung an das Geschehen vor 10 Jahren ist wach. Der 11. September 2001 hat Spuren im Denken, Fühlen und Handeln der Menschen hinterlassen. Unfassbares ist geschehen. Noch wenige Stunden vor den Ereignissen hätte sich niemand solch schreckliche Anschläge vorstellen können. Vielleicht haben Sie in Erinnerung, wo Sie zum Zeitpunkt der Anschläge waren. Der Fernseher lief, als ich durchs Wohnzimmer ging, auf der Suche nach etwas. Unser Großer saß vor dem Gerät und hielt mich an: „Da ist was ganz Schlimmes passiert.“ Ich setzte mich auf die Lehne unserer Couch. Was wir sahen, war schrecklich. Immer neue Bilder. Weitere Berichte, Augenzeugen, Chaos. Aber es war auch irgendwie weit weg von uns. Erst mit den Tagen, den Berichten, den Bildern wurde deutlich, was wirklich geschehen war. Und selbst da war nicht klar, welche Auswirkungen das alles haben wird, was in Amerika geschehen war.
Unsere Welt ist verwundbar geworden. Das wurde schlagartig deutlich. Viel Angst ist ausgesät. Viel Misstrauen geweckt. Auch unser Land ist verunsichert und nervös. Jeder könnte zu den Verdächtigen zählen. „Sauerland-Attentäter“, „Kofferbombe“ auf dem Kölner Bahnhof und nun, vor wenigen Tagen, die jungen Männer in Berlin.
Wo ist Gott? Das Frieden möglich ist und einmal sein wird, daran glauben Christen. Jedoch der Frieden kommt nur aus der Gerechtigkeit. Und solange Menschen sich beleidigt und erniedrigt fühlen, wird Friede nicht möglich. Und wer den Frieden nach seinem Willen um jeden Preis will, wird die Welt lange im Unfrieden halten.
Wem wird es gelingen, die Selbstmordattentäter von ihren schrecklichen Anschlägen abzubringen? Wer kann den Wahnsinn stoppen?
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