Moment Mal

von Pfarrer Valentin Kwaschik

Angela Merkel, Madonna, Greta Thunberg, Ursula von der Leyen, Pussy Riots, Sophie Scholl, Maria, Mutter Gottes, Marie Curie, Maria Montessori, Maria Magdalena, Lady Gaga, Annett Jura, Ursula Nonnemacher, Rosa Parks, Rosa Luxemburg, Kleopatra, Hildegard von Bingen, Nina Hagen, Nena, Angelina Jolie, Coco Chanel, Anne Frank, Jeanne d’Arc, Agatha Christi, Hannah Arendt, Frida Kahlo, Mutter Theresa, Marilyn Monroe, meine Mutter.

Am 8. März wird dieses Jahr zum 100. Mal der Weltfrauentag begangen. Welche Namen gehen Ihnen dabei durch den Sinn? Welche Frauen sind bedeutsam für unsere Welt heute?

Jedes Jahr aufs Neue wird am 8. März festgestellt, dass sich viele Ungleichheiten von Männern und Frauen immer noch nicht geändert haben. Der sog. gender-pay-gap, der durchschnittliche Brutto-Lohnunterschied lag letztes Jahr wieder bei 19%. Einer von vielen Gründen ist, dass viele Frauen für Mutterschaft und Kindererziehung etliche Unterbrechungen in ihrer Arbeitsbiographie vorweisen. Die Tätigkeiten, die sie zu Hause erbringen werden weniger gesehen und auch weniger honoriert.

Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass Berufe in der Pflege oder im medizinischen Bereich als systemrelevant eingestuft werden. Gerade in dieser Branche sind viele Frauen tätig. Mit der besonderen Wertschätzung sollte auch eine höhere Entlohnung einhergehen.

Ich habe viele Namen aufgereiht. Manche Namen kommen aus der Geschichte. Ich frage mich: werden diese und andere Frauen mit ihrem Einsatz gesehen? Erinnert? Gewürdigt? Der 8. März bietet dazu eine gute Gelegenheit. Einmal genau hin zu schauen und sich nicht hinter Floskeln zu verstecken, sondern sichtbar zu machen, was wir aneinander haben. Als Frauen und Männer gestalten wir diese Welt gemeinsam.

Gutes Miteinander beginnt mit der eigenen Haltung, mit guten Worten, offenen Augen und Ohren. Vielleicht sind manche Geschichten von Jesus da ein Augenöffner: Er, der alleinstehende, junge Mann, stellt offensichtlich keine Gefahr für alleinstehende Frauen seiner Zeit dar. Im Gegenteil sie spielen eine wichtige Rolle in seinem Leben. Er sorgte dafür, dass sie mit ihren Belangen gesehen und wertgeschätzt wurden. Oft kehrte er bei ihnen zu Hause ein und sie kamen miteinander ins Gespräch. Eigentlich ein Unding zur damaligen Zeit. Heute ist das bei uns kein Unding mehr. Vielleicht ja irgendwann auch gleicher Lohn für gleiche Arbeit nicht mehr. Aber bitte nicht erst in 2000 Jahren.

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