Moment Mal
von Pastor Andreas Ruthard
Barmherzigkeit contra Mobbing
Wegweisung für 2021. Vor kurzem sah ich in der Tagesschau folgende Szene: ein Mann liegt verletzt am Boden - ein Anderer kommt und tritt mit Kraft in den am Boden liegenden! Ein erschütterndes Bild! Wie kann man nur so handeln?
Was da in einem anderen Land geschah, betrifft aber doch uns alle. Auch bei uns gibt es Situationen, wo so etwas geschieht. Gewalt gegeneinander und Unfreundlichkeit nehmen zu. Jemand liegt da und ein Anderer tritt nach. Und das geschieht nicht nur mit Händen und Füßen. Jemand hat etwas falsch oder anders gemacht, als gewohnt. Oder auch nur eine andere Meinung.
Einige fangen an zu kritisieren, zu lästern. Wie leicht ist es, sich selbst dazuzustellen und in diesen Chor von Kritik und Lästern mit einzustimmen. Man riskiert nichts, bleibt im geschützten Raum und das gemeinsame Gefühl, im Recht zu sein, bestätigt das eigene Verhalten. Da ist es leicht, `nachzutreten` und den Ruf eines Menschen so zu demolieren, bis er zerstört `am Boden liegt` - vor allem, wenn der Betreffende nicht dabei ist. Mobbing ist das moderne Wort dafür.
Jesus Christus kennt uns Menschen. Er tritt nicht nach, sondern will uns helfen. Gibt uns Wegweisung für dieses Jahr 2021 „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Nicht nur am Jahresanfang, sondern das ganze Jahr werden wir daran erinnert. Genau das brauchen wir. Nicht wie wir es gewohnt sind, zu handeln, sondern wie der Vater im Himmel.
Wie geht Gott mit uns um? Was macht er, wenn wir am Boden liegen? Jesus Christus hat uns das gezeigt. Jedem, der am Boden lag, half er auf. Jeder, der von Menschen aufgegeben, sich an ihn wandte, erlebte seine Hilfe. Keiner blieb am Weg liegen. Dafür war Jesus sogar bereit, seine Reise zu unterbrechen, seinen Tagesplan zu ändern, um aufzuhelfen.
Dazu fordert er uns auf. Sich bewusst abzuwenden von Menschen-zerstörenden Verhalten – bewusst sich für Barmherzigkeit zu entscheiden. Bevor das übliche schlechte Denken und Reden los geht, überlegen, ob es wirklich stimmt.
Und, wenn man das im Umfeld erlebt, zu überlegen, wie man einer Person beistehen kann, so dass sie und ihr Ruf nicht zerstört am Boden liegt, sondern dieser Mensch in seinem Menschsein geschützt und aufgehoben ist. Denn ehrlich: wünschen wir uns nicht alle das Gleiche, wenn es um uns geht.
Wir kommen dabei an Grenzen. Doch Jesus Christus bietet uns seine Hilfe an – wir brauchen uns nur im Gebet an ihn zu wenden. Wie anders wird dann das Zusammenleben.
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