Moment Mal
von Pfrn. Johanna Köster
Fürchtet euch nicht!
Gott ist bei euch. Das ist es, was der Engel den Hirten zu sagen hat: Siehe, ich verkündige euch große Freude… Nah will Gott sein bei denen, die am Weihnachtsabend im Schichtdienst arbeiten. Bei denen, die einsam am Heiligabend zu hause sitzen, weil ihre Kinder und Enkel sich nicht trauen, sie zu besuchen.
Und Gott wird mit seiner befreienden Zuwendung allen nahkommen, auch wenn morgens, mittags und abends die furchterregenden Zahlen in den Nachrichten verlesen werden.
Lassen Sie sich von dieser Furcht nicht beherrschen. Auch wenn wir uns dieser Tage nur mit Abstand begegnen sollen und kein gemeinsames Lied singen dürfen, soll Sie die Angst doch nicht lähmen und alle Weihnachtsfreude ersticken. Zuversichtlichkeit, Herzlichkeit, Wärme – das wünsche ich Ihnen allen gerade in diesem Jahr!
Ohne zu wissen, was sie erwartet, eilten die Hirten an den beschriebenen Ort, nach Bethlehem. Was sie fanden war ein kleines Kind, von dem der Engel gesagt hatte, es sei der Retter der Welt. Wie kann ich meine Furcht überwinden? Hinfinden zu der Freude über die Geburt des Kindes?
Einige evangelische Gemeinden verteilen in diesem Jahr zu Weihnachten Sprühkreide und Schablonen mit dem Satz: Fürchtet euch nicht! Damit der Satz überall hin gesprüht und zumindest bis zum nächsten Regenschauer gelesen werden kann. Ich habe mir ein Set bestellt und werde den Spruch auf unser Hoftor und anderswo schablonieren: Fürchtet euch nicht! Denn auch wenn die Nachrichten voll mit Angstmeldungen sind, möchte ich mich dieser Angst widersetzen. Jedes Mal, wenn ich den Spruch aufsprühe, vergegenwärtige ich ihn mir. Jedes Mal, wenn ich ihn nochmals lese, spüre ich Gottes Nähe bei mir.
Furcht macht Menschen klein, gefügig und gehorsam, dass soll mir nicht passieren. Gegen die permanente Vermittlung von Angst setzt Gott seine Weihnachtsbotschaft: Seht, die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und sie werden ihn beim Namen Immanuel rufen, das bedeutet: Gott ist bei uns.
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