Moment Mal

von Wilfried Schmidt

Bei mancher Sache weiß ich nicht, was ich denken soll. Ich weiß da einfach zu wenig. Klar ist, dass die nächsten Wochen dem November sehr ähnlich sein werden. Nur mit Licht im Fenster und Tannengrün im Gesteck. Keine größeren Feiern, keine Weihnachtsmärkte wie sonst. „Wie soll da Weihnachten werden!“ So die Sorgen mancher.

Jedoch gibt es auch die, die in den Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung auch Positives sehen. Sonst ist es nicht so gelungen, zur Ruhe zu kommen. Geschäftigkeit bis in die Weihnachtsstube. Advent = Ankunft. Irgendwo haben wir das vielleicht schon gehört. Doch es geht nicht um die Päckchen, die in den nächsten Wochen ankommen. Nicht um Besuch. Ebenso sind nicht Nikolaus oder Weihnachtsmann im Blick.

Komme ich bei mir selber an? Möglicherweise bin ich zu sehr damit beschäftigt, was alles nicht geht oder doch noch möglich ist. Oder sehe ich bei mir zu viel Unfertiges oder Kaputtes, dass ich gar nicht bei mir ankommen möchte? Brauche ich dazu den, auf den das Wort Advent hinweist? Über ihn heißt es: „Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht und bringt euch Rettung.“ (Die Bibel, Buch Sacharja, Kapitel 9). Es geht um den, der bei der Ur-Weihnacht als Kind in der Futterkrippe lag. Durch den später viele Menschen Gottes Liebe erfahren haben und der durch seine Feinde ans Kreuz gebracht wurde. Doch er ist vom Tod auferstanden und ist nun in Gottes Welt - und hier in unserer Welt. Unsichtbar, aber da.

Er will bei uns ankommen. Als einer, der wie ein König Macht hat - und sie für andere einsetzt und so Rettung bringt und Frieden.

Ich muss sagen, mir gefällt das, an diesen König zu denken und ihn hier zu wissen. Bei mir, bei uns. In dem ganzen Hin und Her der Notwendigkeiten und Infragestellungen, in den Turbulenzen von Verdächtigungen und Misstrauensanträgen, die man sich jetzt in unserer Gesellschaft gern gegenseitig ausspricht, fühle ich mich bei diesem Herrscher gut aufgehoben.

Wenn erst dann Frieden in uns werden kann, wenn um uns herum alles gut ist – wann werden wir Frieden haben? Mit Jesus können wir Frieden finden. In der Hektik, in allen Sorgen, auch jetzt. „Friede ist nicht die Abwesenheit allen Kampfes, sondern die Anwesenheit Gottes.“ So erlebte es Eva von Tiele-Winckler, die vor über 100 Jahren ganz andere soziale und wirtschaftliche Probleme erlebte als wir heute. Und das machte ihren Blick und ihre Hände frei für die Menschen um sie herum.

In diesem Sinn wünsche ich allen eine friedvolle Adventszeit!

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