Moment Mal

von Wilfried Schmidt

Letzte Woche war Baubesichtigung im Wittenberger Hospiz. Es wird ein Ort, an dem Gäste gut begleitet sein werden auf dem letzten Stück ihres Lebensweges. Gut, dass es diese Arbeit gibt! Herzlichen Dank allen, die die Hospiz-Arbeit hier ins Leben gerufen haben und denen, die dort schon tätig sind, besonders den Ehrenamtlichen!

Wertschätzung des Menschen bis zum Ende. Keiner soll sich einsam fühlen. Jeder soll darin unterstützt werden, Ja sagen zu können zu jedem Tag, der noch kommt, wenn auch von Schmerzen und schwindender Kraft begleitet.

Sie sind es wert. Wertschätzung des Lebens. Dazu gehört der Mensch am Ende seines Lebens, egal, wie es um ihn bestellt ist. Und dazu gehört der Mensch am Anfang seines Daseins, egal, wie es um ihn steht.

Um die Würde der Ungeborenen ging es am Wochenende in Berlin beim „Marsch für das Leben“. Würdig, von Anfang an als vollwertiger Mensch beachtet, geliebt und beschützt zu sein. Schon vor der Geburt. Nicht Spielball von Interesse, Lust und Karriere.

Was können wir tun, damit immer mehr Mütter und Väter (Sie sind es schon.) Ja sagen zu ihrem ungeborenen Kind? Auch wenn es sich ungeplant angemeldet hat, die Zukunft ungewiss ist oder der Gesundheitszustand des noch versteckten Erdenbürgers mit Sorge begleitet wird.

Sie sind es wert. Wertschätzung des Menschen. Am Ende, ganz am Anfang und auch in der langen Spanne dazwischen.

Klar gibt es Menschen, bei denen es uns leicht fällt, sie fühlen zu lassen, wie wichtig sie uns sind. Doch sind es oft genauso viele (oder mehr?), wo es uns unmöglich scheint, ihnen zu vermitteln, dass sie wertvoll sind. Wir kennen sie nicht richtig. Wir finden etwas abstoßend an ihrem Äußeren. Sie nerven einfach, wie sie reden. Oder ihre Aktionen machen uns das Leben schwer.

Wertschätzung? Sie sind es wert. So manches Mal ändert sich ein Mensch, wenn er Beachtung erfährt. Aber das kann dauern und kostet Kraft!

Ich denke dabei an eine Zusage aus der Bibel, die Gott gibt (Josua-Buch 1, Vers 5): „Ich lasse dich nicht fallen und ich verlasse dich nicht.“ Ich halte bei dir aus, auch wenn du selber am liebsten wegrennen würdest. Sich so geliebt und angenommen zu wissen ist wohl die größte Beachtung, die ein Mensch erfahren kann. Sie gibt Hoffnung, weil da der eine ist, der mich nie aufgibt! Diese Wertschätzung gilt mir. Und auch dem, der neben mir lebt. Darum kann ich nicht anders, als sie weiterzugeben. Ohne zu fragen, ob der andere sie verdient hat. Ich muss mir auch nicht verdienen, von Gott geliebt zu sein.

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