Moment Mal
von Superintendent i.R. Peter Heß
Moment Mal! Das ist eine Einladung. Ich halte an. Ich unterbreche meine Beschäftigung. Ich stelle den Motor meiner Aktivitäten ab.
Was ist? Ja, was ist? Was war? Ich merke , dass es gut, ist sich zu besinnen. Das ist nicht so einfach, wenn man „in Fahrt“ ist. Ich lese einen Satz aus einem alten Gebet:“Ich danke dir, dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ (Psalm 139, 14)
Da hat einer vor langer Zeit angehalten. Ein Ergebnis seiner Besinnung war dies Gebet. Der Sommer, die Urlaubszeit könnte ja so ein Moment sein. In diesem Jahr sogar besonders. Gibt es doch Grund genug, nachzusinnen über unser Leben, rückwärts und vorwärts. Ist es nicht ein unendlich großes Geschenk, mein Leben. Was ist mir alles anvertraut worden: Kraft, Gesundheit, Gaben und Fähigkeiten, Menschen und...! Das müsste schon eine ziemlich lange Reihe werden, wenn ich gründlich nachdenke. Der wache Blick in den Spiegel meines Lebens lässt mich staunen, auch wenn ich merke, dass nicht alles nur einfach war. Aber, war das Andere nicht auch wertvoll und wichtig!? Wunderbar gemacht, nicht nur ich, sondern so vieles um mich herum und auf dem Weg. Sogar Krisen und Brüche können im Besinnen Sinn bekommen und wertvoll werden. Ich habe etwas Wichtiges gelernt.
Der Beter damals hatte einen einfachen Gedanken. Er begann zu beten. Er brachte sein Staunen zu Gott. Wer kann Leben so reich machen, sogar noch im Verlust!? Glück und Schmerz münden ein in den Dank, den ich an Gott adressiere. Im wachen Anblick der Schöpfung beginnt meine Seele zu danken. Einstein wurde gefragt, ob er an Gott glaube. Seine Antwort war: „Ich brauche gar nicht zu glauben, denn ich sehe IHN ja täglich im Weltall am Werk.“ Dieser große Denker fand in der großen Rechnung der Welt den „Faktor Gott“! Er war ein Forscher. Er wollte den Dingen auf den Grund gehen.
Für ihn gehörte Gott in jede Gleichung und jede Formel, die er fand. So hat es der Beter damals auch entdeckt, wohin er auch geblickt hat, worüber er nachgedacht hat überall Gott. Ja, den Dingen auf den Grund gehen, das ist wichtig. An der Oberfläche liegt das Geheimnis nicht! Wenn Sie wieder einmal eine Kirche betreten, gehen Sie bitte ganz nach vorn. Ihr Blick wird das Kreuz mit dem Korpus Jesu Christi finden. Das ist der tiefste Grund aller Dankbarkeit. Der Gott, der gekommen ist und alles Verunglückte, Schmerz und Not teilt und Verworrenes und Schuld unseres Lebens „auflöst“! Das nenne ich Liebe!
Moment Mal, anhalten besinnen, forschen und staunen und besonders danken! Es lohnt sich, nicht nur im Urlaub!
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