Moment Mal
von Superintendent i.R. Peter Heß
Wachet!
Sechs Buchstaben, das ist nicht viel! Dennoch ist es mehr als viele Worte und unzählige bedruckte Seiten, was Jesus Christus als Wort für den Monat und zuruft. Gott ist mit seiner Welt unterwegs. Er hat ein Ziel. Sein Plan: Er will mit uns in eine Zeit hineingehen, in der es nichts anderes mehr gibt als die Einlösung seiner Versprechen.
Zusammengefasst finden wir sie im letzten Buch der Bibel. Ich kürze ab: kein Leid, kein Geschrei, kein Schmerz, kein Tod. Alle Tränen wird ER trocknen. Alles wird NEU!
Das ist gewaltig. Es scheint unwirklich. An seinen Weg dahin, seinen Einsatz und seine Mühe erinnern wir uns jedes Jahr. Es fing an mit SEINEM Kommen zu uns, in der Heiligen Nacht. Wir haben es gerade erst gefeiert! Vor uns liegt die Passionszeit die in den Karfreitag mündet, SEIN Sterben am Kreuz für unsere Schuld. Und dann feiern wir Ostern. Der Tod hat verspielt, auch wenn wir noch mit ihm zu tun haben. Doch SEIN Ziel steht noch aus. Der Weg dahin bleibt steinig. Wir erleben persönlich und insgesamt und, wie es scheint, zunehmend mehr von all dem, was uns manchmal unerträglich wird. Viel Böses, viel Schmerzliches, viel...!
Ich mag nicht anfangen all die Ereignisse zu benennen, die in unserem Land, in Europa, im Nahen Osten, in Afrika, China, Syrien und uns ratlos machen, vielleicht auch wütend. Wie Menschen handeln, aber nicht nur in Gesellschaft und Politik, sondern auch ganz privat, in Familien, Ehen, unter Nachbarn und Kollegen. Welche Notwendigkeit und Dringlichkeit klingt in diesen sechs Buchstaben angesichts all dessen an – Wachet!
Ja, Achtsamkeit, damit wir nicht zu machen, weil es uns nichts angeht; damit wir nicht immer die Schuld bei anderen und denen da oben suchen, damit wir nicht verzweifeln, depressiv und hoffnungslos werden. Aufmerksam hinsehen, was geschieht und finden, was Gut und Böse ist.
Kurz vor unserem Weckruf heißt es : „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Hier wird uns die Orientierung und Grundlage genannt, die uns hilft, Licht und Hoffnung und Kraft und Trost zu finden. Mit der Bibel, dem Wort Gottes, in der Hand haben wir den besten Kompass, das beste Navi für den Weg zu dem großen Ziel. Hier finden wir auch die so oft beschworenen Wertmaßstäbe Gottes, die ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Also: Nicht Augen zu und durch, wird schon irgendwie werden, oder hat ja doch alles keinen Sinn. Nein: Augen auf und hingeschaut in die Wirklichkeiten, die uns begegnen. Augen auf und hineingeschaut in das beste Handbuch fürs Leben und die Welt mit all den Hinweisen für den Weg und das Versprechen des großen Zieles:
Ich mache alles NEU.
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