Moment Mal

von Wilfried Schmidt

In den Medien begegnet uns immer mehr das Thema Gewalt und Gewaltbereitschaft. Gewalt von Extremisten gegen Leute, die ihnen im Weg stehen. Gewalt von rivalisierenden Clans. Gewalt von scheinbar normalen Bürgern gegen Einsatz- und Rettungskräfte. Gewalt in Familien.

Was steckt dahinter? Wenn alles nicht hilft, meine Ziele zu erreichen, dann halt so, dass die anderen meine Wut und meinen Zorn zu spüren bekommen? Oft erwecken gewaltbereite Menschen den Eindruck: „Ich selbst brauche mir nichts sagen lassen! Die anderen sind es, die jetzt zuhören müssen, die sich ändern müssen. Die anderen, die nicht meiner Meinung sind.“

Sicher kann Gewalt an mancher Stelle auch ein Ausdruck von Verzweiflung sein, weil man für sein Anliegen kein Gehör findest. Man kann oder will nicht mehr länger warten und nimmt nun die Sache in die Hand, oder besser: in die Faust. Manche Gewaltausbrüche könnten also verhindert werden, wenn wir zuhören, uns Zeit nehmen füreinander. Bedürfnisse anderer wahrnehmen.

Doch oft genug steckt hinter Gewalt blanker Egoismus: ‚Hauptsache ich!‘ ‚Hauptsache jetzt!‘ Nur noch man selbst ist auf der Welt und hat Rechte und Ansprüche. Hier täte es gut, einen Augenarzt zu besuchen, der den Blickwinkel wieder weiten kann. Oder ist es ein Herzspezialist, der hier benötigt wird um das Herz zu weiten?

Wieder liegt der Advent vor uns. Die Zeit, wo viele sich um ein harmonisches Miteinander mühen. Für viele Christen steht die erste Adventswoche unter dem Motto: Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. (Die Bibel - Buch Sacharja, Kapitel 9, Vers 9)

Es ist Jesus, von dem dieses Wort spricht. In ihm kommt der lebendige Gott selbst zu uns. Er kommt nicht mit Gewalt, sondern mit Liebe und Geduld. Er kann warten. Es ist seine Liebe, mit der er die Herzen der Menschen weitet und ihren Blick. Es ist seine Liebe, mit der er den Hass und das Böse in dieser Welt besiegt hat. Allerdings hat es ihn das Kreuz eingebracht.

Aber er ist auferstanden. Er lebt. Und darum können wir uns ihm anvertrauen. Gerade auch in all den Situationen, wo man am liebsten aus der Haut fahren möchte. Bei ihm ist alles in guten Händen.

Viele Menschen haben diese Erfahrung gemacht und kennen den Unterschied, den er im Leben eines Menschen machen kann.

Advent. Jesus kommt. Er will ankommen. Bei uns. Uns und andere mit seinem Frieden beschenken. Dazu laden uns die Wochen vor Weihnachten sein.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gesegnete Adventszeit!

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