Moment mal
von Pfarrerin i.R. Marie-Luise Klehmet
„Adam, wo bist du?“ – Gedanken zu Geschichten der Bibel
Von Heinrich Böll, Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, gibt es einen Roman mit dem Titel“ Wo warst du, Adam?“
Ein Antikriegsroman, 1951 erschienen, in dem Böll die Unmenschlichkeit des Krieges thematisiert und fragt: Adam, d.h.wörtlich „Mensch“, wo warst du im Krieg? Wo war deine Menschlichkeit? Was hast du getan?
Böll hatte den Titel seines Buches in der biblischen Erzählung vom Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies gefunden, also in der alten Geschichte von Adam und Eva und dem Apfel, wie sie volkstümlicher Weise genannt wird.
Gleich am Anfang der Bibel wird uns das Paradies, der Garten Eden, als Sinnbild für Eintracht und Frieden der Menschen mit Gott und untereinander und mit der Natur geschildert.
Aber als Adam und Eva das Gebot Gottes übertreten und von der verbotenen Frucht essen, als sie „sein wollen wie Gott“ und selber bestimmen wollen, was gut und böse ist, da hat das die Vertreibung aus dem Paradies zur Folge.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder Erde werdest, davon du genommen bist“, so heißt es jetzt.
Jenseits von Eden muss der Mensch nun leben.
Aber - Gott lässt ihn leben.
Er nimmt ihn ernst in seinem Gegenüber und fragt: Adam, Mensch, wo bist du? Was tust du? Gott fragt den Menschen- fragt uns bis heute nach unserem Tun.
Genau wie er ein Kapitel weiter - nach dem ersten Brudermord- in der Erzählung von Kain und Abel fragt: „Kain, wo ist dein Bruder Abel?... Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.“
Geschichten am Anfang der Bibel sind das, an die wir viele heutige Probleme und Fragen anknüpfen können, Ur-geschichten, die uns die elementaren Fragen nach uns selbst und nach dem Grund der Welt, nach Gott, immer wieder nahe legen.
Und meisterhaft erzählt sind sie, diese Geschichten. Da ist kein Wort zu viel, und da ist kein Wort zu wenig.
Als Bertolt Brecht einmal nach seinem wichtigsten Buch gefragt wurde, antwortete er: „Sie werden lachen- die Bibel!“
Und eine Schauspielerin berichtete, dass Brecht oft nach der Probe auf der Bühne aus der Lutherbibel vorlas.
Dabei kostete er jeden Satz regelrecht aus, und die Redewendungen, die ihm gefielen, schrieb er in ein kleines Notizbuch.
Ich möchte Ihren Blick, liebe Leserinnen und Leser, heute einmal auf die Geschichten der Bibel lenken und Sie ermutigen, sich in einer ruhigen Stunde in sie zu vertiefen.
Es sind große Geschichten des Glaubens- und - auch immer wieder große Literatur.
Ein Antikriegsroman, 1951 erschienen, in dem Böll die Unmenschlichkeit des Krieges thematisiert und fragt: Adam, d.h.wörtlich „Mensch“, wo warst du im Krieg? Wo war deine Menschlichkeit? Was hast du getan?
Böll hatte den Titel seines Buches in der biblischen Erzählung vom Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies gefunden, also in der alten Geschichte von Adam und Eva und dem Apfel, wie sie volkstümlicher Weise genannt wird.
Gleich am Anfang der Bibel wird uns das Paradies, der Garten Eden, als Sinnbild für Eintracht und Frieden der Menschen mit Gott und untereinander und mit der Natur geschildert.
Aber als Adam und Eva das Gebot Gottes übertreten und von der verbotenen Frucht essen, als sie „sein wollen wie Gott“ und selber bestimmen wollen, was gut und böse ist, da hat das die Vertreibung aus dem Paradies zur Folge.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder Erde werdest, davon du genommen bist“, so heißt es jetzt.
Jenseits von Eden muss der Mensch nun leben.
Aber - Gott lässt ihn leben.
Er nimmt ihn ernst in seinem Gegenüber und fragt: Adam, Mensch, wo bist du? Was tust du? Gott fragt den Menschen- fragt uns bis heute nach unserem Tun.
Genau wie er ein Kapitel weiter - nach dem ersten Brudermord- in der Erzählung von Kain und Abel fragt: „Kain, wo ist dein Bruder Abel?... Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.“
Geschichten am Anfang der Bibel sind das, an die wir viele heutige Probleme und Fragen anknüpfen können, Ur-geschichten, die uns die elementaren Fragen nach uns selbst und nach dem Grund der Welt, nach Gott, immer wieder nahe legen.
Und meisterhaft erzählt sind sie, diese Geschichten. Da ist kein Wort zu viel, und da ist kein Wort zu wenig.
Als Bertolt Brecht einmal nach seinem wichtigsten Buch gefragt wurde, antwortete er: „Sie werden lachen- die Bibel!“
Und eine Schauspielerin berichtete, dass Brecht oft nach der Probe auf der Bühne aus der Lutherbibel vorlas.
Dabei kostete er jeden Satz regelrecht aus, und die Redewendungen, die ihm gefielen, schrieb er in ein kleines Notizbuch.
Ich möchte Ihren Blick, liebe Leserinnen und Leser, heute einmal auf die Geschichten der Bibel lenken und Sie ermutigen, sich in einer ruhigen Stunde in sie zu vertiefen.
Es sind große Geschichten des Glaubens- und - auch immer wieder große Literatur.
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