Moment Mal
von Wilfried Schmidt
Muttertag ist gerade gewesen und der sogenannte Vatertag ist auch bald. Bei allem, was diese Tage an Umsatz bringen, die Idee für diese Tage ist doch anderer Art: Würdigung der Mütter für alles, was sie für ihre Kinder leisten. Ehrung der Väter, die ja auch ihren Anteil daran haben.
Viele Nächte für Mutter und oft auch Vater mit viel zu wenig Schlaf. Später Fahrerei und Ausgaben, um so manches möglich zu machen. Sorgen, die nicht aufhören, wenn der Nachwuchs größer ist. Auch dann wird mitgehofft, mitgefiebert, mitgeplant. Es ist gut, dass es Elternzeit gibt und auch Väter diese Chance nutzen können, um ihrem Nachwuchs besonders in der ersten Zeit nahe zu sein. Wer Arbeit hat, hat oft nur begrenzte Möglichkeiten, die Kinder zu begleiten.
Mütter und Väter, beide sind wichtig, damit ein kleiner Mensch seinen Weg ins Leben findet. Das zeigen manche Kinder ganz unvermittelt. Besonders, wenn einer von beiden nicht mehr da ist oder die Elternbeziehung droht, auseinander zu gehen. Beiden gebührt ein großes Dankeschön. Ihnen, die ihr Leben auf den Rhythmus eines kleinen Wesens umgestellt haben. Die bereit waren, manche Ziele hintenan zu stellen. Sicher können diese Tage auch Ermutigung sein für alle, die Bedenken haben, ob sie geeignet sind, einen kleinen Menschen ins Leben zu begleiten.
Mit beiden Tagen verbinden sich bei mir auch Hoffnungen, dass künftige politische Entscheidungen es leichter machen, sich als Paar für Kinder zu entscheiden. Ganz sicher sind hier auch alle gefragt, die als Chef oder Kollege für ein familienfreundliches Klima am Arbeitsplatz sorgen können. Muttertag. Vatertag. Aber halt, geht es am Vatertag wirklich um die Väter? Ein Kind hatte sehr interessant formuliert: Himmelvatertag. Ja, eigentlich geht es nicht um die Herren der Schöpfung sondern um den Herrn der Schöpfung. Himmelfahrt, dieser Tag erinnert an den Vater im Himmel, an Gott. Er ist wie ein guter Vater. In der Bibel heißt es auch: Gott ist wie eine tröstende Mutter.
Er ist da in all seiner Liebe. Er empfängt mich mit offenen Armen, auch wenn was schief gelaufen ist. Er gibt, was ich brauche. So können Menschen in ihm immer wieder Ermutigung und Vorbild für die wichtige Aufgabe als Mutter und Vater finden. Und wer keine Kinder hat? Vielleicht wird er gebraucht zur Entlastung anderer Eltern, z. B. für einen Nachmittag, wenn die Sprösslinge klein sind, oder als offenes Ohr, wenn dann der Nachwuchs in einem Alter ist, wo nicht mehr alles mit den Eltern besprochen werden will.
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