Moment Mal
von Pastor Andreas Ruthard
Der Vater!
Ein junger Mann geht immer wieder in ein bestimmtes Haus. Dabei ist er bedrückt; man spürt ihm ab, dass er eine Last mit sich trägt. Nachdem er einige Zeit in diesem Haus war, kam er raus und geht wieder weg. Zuversichtlich und guter Dinge. Die Last ist von ihm abgefallen. Immer und immer wieder wiederholt sich das. Ein Mann beobachtet das – sieht, wie dieser junge Mann kommt und dann verändert weggeht. Er fragt sich, was er in diesem Haus macht, wen er da besucht. Eines Tages lüftet sich das Rätzel und er entdeckt, was das Geheimnis dieses Hauses ist. Dieser junge Mann besucht dort immer wieder seinen Vater!
Nicht jeder hat solch einen Vater, der auf ihn wartet und Zeit hat. Zu dem er immer wieder gehen kann. Doch diese Geschichte erinnert mich an Jesus Christus. Gerade in dieser Zeit vor Ostern, bevor Jesus gekreuzigt wurde, redete er viel mit seinen Jüngern. Dabei sprach er natürlich über Gott – und zwar vor allem als den Vater! Jesus, der Sohn Gottes nannte ihn Vater! Genau in dieser Beziehung lebte er zu Ihm.
Immer wieder ging er zu ihm im Gebet und lebte aus der Beziehung zum Vater im Himmel. Und genau so stellte er Gott den Jüngern vor: als Vater, der sie liebt, auf sie wartet und mit ihnen Zeit verbringen will! Als Vater, der zuhört, mitfühlt, Antworten hat. Tröstet, ermutigt, Wege und Möglichkeiten aufzeigt. Hoffnung, Leben, Zuversicht und Zukunft gibt! Als einen Vater, der versorgt, eben sich kümmert. Jesus machte denen, die um ihn waren deutlich, dass sie genauso zu Gott als Vater kommen dürfen! Und das galt nicht nur den Jüngern, sondern uns allen.
Deshalb ist Jesus zu uns gekommen, gesandt vom Vater im Himmel. Um uns den Weg zu ihm zu zeigen und zu ebnen. Uns zu helfen, Ihm zu vertrauen. Er sagte den Jüngern in Johannes 14,6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben – niemand kommt zum Vater, als durch mich!“ Mit anderen Worten: „Ich kenne Eure Sehnsucht nach Leben, nach echten Antworten; nach erfülltem Leben. Leben mit Ziel. Ich kenne Eure Sehnsucht nach einem Vater, der Zeit hat, zuhört, mitfühlt, aufrichtet, Mut macht. Der hilft, den richtigen Weg zu finden; die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich kenne Ihn und ich bin der Weg zu Ihm!“
Als Beispiel eines Vaters, der auf sein Kind wartet, erzählt Jesus die Geschichte vom verlorenen Sohn in Lukas 15. Der Sohn hatte sich von seiner Familie, seinem Vater verabschiedet, weil ihm das Leben zu Hause zu eng schien. Als er unter die Räder kam, ging er wieder nach Hause zu seinem Vater; allerdings mit mulmigem Gefühl und der Frage, wie wohl der Vater reagieren würde. Im Grunde erwartete er keine herzliche Begrüßung nach allem, was passiert war. Als er zurückkam, sah ihn der Vater schon von Weitem, lief ihm entgegen, umarmte und küsste ihn vor Freude, dass sein Sohn wieder da war. Das hatte dieser nicht erwartet – welch eine Überraschung!
Jesus gebraucht diese Geschichte, um uns zu zeigen wie Gott wirklich ist! Ein Vater, der auf uns wartet!
Gott ist nicht fern von uns. ER ist nah und nahbar. Will zuhören, fühlt mit, will helfen, aufrichten, Mut und Hoffnung geben. Vergebung, Trost; hat uns etwas zu sagen. Es braucht nur eins: Zeit und Vertrauen! Und die Bereitschaft, zu Ihm zu gehen. Dazu kann ich Ihnen nur Mut machen und wünsche Ihnen eine gesegnete Woche!
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