Moment Mal
von Pastor Andreas Ruthard
Zeit mit Gott!
In der Zeit, als immer mehr Haushaltsgeräte entwickelt wurden, herrschte die Meinung vor, dass wir dadurch viel Zeit gewinnen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wir haben zwar viele Dinge, aber scheinbar immer weniger Zeit. Unsere Zeit ist vollgepackt mit Arbeit, Aufgaben und Terminen, die wir wahrnehmen oder wahrnehmen müssen. Wir sind gejagt und verplant von unseren Forderungen und Wünschen. Und das Gefühl, all den täglichen Forderungen nicht gewachsen zu sein, kennen viele. In einem Lied heißt es über uns Menschen "Sie suchen, was sie nicht finden, in Liebe und Ehre und Glück und kommen belastet mit Sünden und unbefriedigt zurück". Ist es nicht genau so! Wir haben so viel, wissen so viel und sind doch so unzufrieden und oft genug unglücklich. Menschen können unsere Erwartungen nicht erfüllen und, die an uns gestellten Erwartungen können wir nicht erfüllen. Dinge laufen aus dem Ruder. Unsicherheit, Angst und Sorge greift nach
unserem Herzen.
Anstatt anzuhalten, innezuhalten, nachzudenken, erhöhen wir lieber das Tempo, bleiben aktiv. Und wenn es auch nur das beständige Berieseln des Fernsehers ist. Denn wir spüren doch, das im Unterbrechen des Tempos die innere Leere und die dann auftauchenden fehlenden Antworten auf unsere wirklichen Fragen noch schlimmer sind. Und so laufen wir weiter.
Doch es gibt eine wirkliche Alternative: Zeit mit Gott!
Für die einen mag es ein abwegiger Gedanke sein... andere wünschen es sich, finden es aber schwer, Zeit zu finden. Hier muss man sich im wahrsten Sinne des Wortes "Zeit freischaufeln"! Wer das tut, findet bei Gott Antwort und Trost!
Der Psalmdichter David drückt es im Psalm 31,16 so aus: "Meine Zeit steht in Deinen Händen!" Dieses Wissen gab ihm Mut und Trost in einer Situation, als Menschen ihm eine Falle stellten wollten, er an seinem Versagen litt, Spott und Hohn erlebte. Lügen wurden über ihn erzählt. Da nahm er sich Zeit mit Gott!
Aus diesen wenigen Worten aus dem Psalm 31,16 schrieb der Liederdichter Peter Strauch das moderne Lied: "Meine Zeit steht in Deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in Dir!" Er war Leiter eines großen Gemeindebundes. Auch er schrieb das Lied aus der Erfahrung von quälenden Sorgen, Mutlosigkeit in Bezug auf die Zukunft, Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb. Dem von den Umständen gefangen sein, dem gejagt sein von Aufgaben, die zu groß schienen. Aus der
Erfahrung von Tagen, die ohne Sinn schienen; aus dem Gefühl, dass die Zeit verrinnt und man sich fragt, wo sie geblieben ist.
Aber dabei bleib er nicht stehen, sondern nahm sich Zeit mit Gott, wie David und fand die ermutigenden Worte: "Meine Zeit steht in Deinen Händen, nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in Dir! Du gibts Geborgenheit, Du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in Dir!" Ich mache Ihnen Mut, sich Zeit mit Gott zu nehmen. Gerade auch in den Sommermonaten, bzw. dem Urlaub. Gott hat Zeit und wartet auf Sie!
Ihnen eine gesegnete Woche, Andreas Ruthard
Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Wittenberge
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