Moment Mal
von Pfarrer Olaf Glomke
Sehnsucht nach einer heilen Welt
Liebe Leserinnen und liebe Leser, gestatten Sie mir einen Rückblick. Am 25. Januar wäre er 75 Jahre alt geworden. Roy Black. Er ist mit nur 48 Jahren gestorben. Die Älteren werden sich erinnern, die Jüngeren werden schmunzeln. „Schnulzensänger“. Allein 2,5 Millionen Mal verkaufte sich der Schlager „Ganz in Weiß“. Unzählige Brautpaare gaben sich mit diesem Lied das Ja-Wort.
Die Melodien habe ich heute noch im Ohr: „Schön ist es auf der Welt zu sein“, Roy Black und Anita, ein Mädchen von 10 Jahren. Sie sangen sich in die Herzen der Menschen. „Der wohl traurigste Sonnyboy des Schlagers“, titelte eine bildreiche Zeitung. Seine Sehnsucht, Rocksänger zu sein, erfüllte sich nicht. Der, der in seinen Fans die Sehnsucht weckte, für ihn selbst war die Welt schon lange nicht mehr heil. Vermutlich an Herzversagen verstarb Roy Black am 9. Oktober 1991.
Sehnsucht nach einer heilen Welt. Gibt es sie, diese heile Welt? Es gab sie wohl nie. Aber die Sehnsucht, die ist geblieben. Bis heute! Wie nun die Sehnsucht für jeden aussieht, das ist ganz verschieden. Die einen sammeln Postkarten aus aller Welt. Andere hören Schlager und träumen sich davon. Die Sehnsucht ist der Motor, motiviert und hält am Leben. Mein Leben und die Welt sollen heil werden. Bosheit nicht mehr sein, Schmerzen werden ausgelöscht.
Die Vernunft soll siegen über den Unverstand, Intoleranz und jede Aggression. Christen sehen Hoffnung, wenn es von Gott heißt: „Ich bin der Erste und der Letzte. Der Anfang und das Ende.“ Bis es dann soweit ist, bis dahin glauben wir. Bei Gott ist nichts unmöglich, selbst unsere Welt manchmal besser zu machen.
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