Moment mal
von Wilfried Schmidt
Aus der Saat wächst wirklich Gutes
Nach längerer Zeit war ich in den letzten Tagen wieder einmal in unserem Garten. Wie es aussieht, kann man sich ja vorstellen. Da muss so einiges gemacht werden!
Von allein wächst nur, was man gar nicht oder zumindest nicht so groß haben will. Und das, was eigentlich schön zur Geltung kommen soll, was wachsen soll und was man ernten will, kommt nicht in jedem Fall so richtig zum Zug. Da muss man Hand anlegen. Dem einen Kraut muss man kräftig und immer wieder zu Leibe rücken, oft auch im Bereich der Wurzeln. Bei anderen Sachen reichen einige Male und man hat es im Griff.
Doch kommen ja immer neue unerwünschte Samenkörner, die schneller wachsen als das, was man haben will und es erfordert aufs Neue viel Arbeit. Und je länger man wartet, um so mehr Mühe braucht man, um den gewünschten Pflanzen wieder Platz zu verschaffen.
Ist es nicht bei uns Menschen ganz ähnlich wie in so einem Garten? Tausend Gedanken erreichen uns und wollen bei uns landen und Fuß fassen. Ideale von Nachbarn, Freunden und Bekannten. Menschen, Dinge und Lebensstile aus Werbung und Filmen. Eltern bemühen sich, in ihren Kindern Gutes heranwachsen zu lassen, Lehrer und andere Erzieher ebenso. Und irgendwie bin ich ja auch selbst mein eigener „Garten“. Ich entscheide, welchem „Samen“ ich in mir Raum gebe und zum Wachsen helfe und welchen ich nicht zulasse.
Wie im richtigen Garten ist auch hier nicht alles, was am Anfang toll aussieht ist auch wirklich gut. Unkraut (oder Spontanvegetation) hat so manches Mal schönere Blüten als die Pflanzen, die mir am Ende ordentlich was bringen. Vieles, was mir den Tag über begegnet, sieht vielleicht toll aus. Aber was wird am Ende daraus? Was von dem, was ich angeblich haben muss, tun muss, wie ich leben kann und soll, bringt es denn wirklich? Die Mehrheit oder wer am lautesten schreit hat auch nicht gleich deshalb das Recht auf seiner Seite.
Eine gute Orientierung finden wir in dem, was Jesus gesagt und getan hat, in der Bibel. Das scheint manchmal zwar gegen den Strich gebürstet. Aber wer sich darauf einlässt, erkennt darin Gottes Weisheit und den guten Weg. Das haben Menschen immer wieder erfahren können, bis heute.
Ein Bibelwort, mit dem viele Christen in diese Woche starten, heißt: „Ich bin viele Irrwege gegangen, bis ich mir eingestehen musste: »So geht es nicht weiter!« Daher will ich mich jetzt nach deinem Willen richten.“ (Psalm 119, Vers 67). Hier hat auch jemand erfahren: vieles ist in mein Leben und Denken hineingesät, vieles, was erst einmal toll aussah. Aber es brachte mich nicht weit, nicht auf einen guten Weg und nicht zum Ziel. Bei Gott hingegen bin ich gut dran. Aus seiner Saat wächst wirklich Gutes. Darum will ich auf ihn achten.
Auch uns tut es gut, in die Bibel zu schauen und von Jesus zu lernen. Da werden wir viel gute Saat entdecken. Impulse, die uns persönlich aber auch uns als Gesellschaft z.B. im Blick auf die brennenden Fragen in eine gute Richtung weisen.
Einen Kommentar schreiben