Wort zur Woche
von Pfarrer Norbert Merten
„Anfangen, die Koffer zu packen…“
Wenn man verreisen will, vielleicht eine Dienstreise vor sich hat oder in den Urlaub fahren möchte, gehört es dazu: Koffer packen. Oft höre ich, da packt die Frau für die ganze Familie. Manchmal packt aber auch jeder selbst seine Sachen. Da müssen Entscheidungen getroffen werden: Was soll mitgenommen werden? Auf was verzichtet man lieber? Rechtzeitig genug sollte man mit den Vorbereitungen anfangen, um so nach Möglichkeit Hektik zu vermeiden.
Vor einer Reise zu stehen – dazu erinnere ich mich an eine Geschichte, die ich vor Kurzem erst gelesen habe:
Ein Mädchen hatte ihren Vater verloren. Die Mutter erklärt ihr: „Gott ist gekommen, um ihn zu sich zu nehmen, Rebekka. Eines Tages wird Er kommen, um auch uns zu sich zu nehmen. Aber wir wissen nicht, wann.“ Die Kleine dachte ein wenig nach und sagte dann: „Mama, wenn wir das nicht wissen, sind wir vielleicht gar nicht bereit, wenn Er für uns kommt. Wir müssen doch anfangen, die Koffer zu packen.“
Ja, Gott möchte, dass wir auf den Weg zum Leben kommen, auch wenn es durch Schwierigkeiten, Leid und Tod geht. Es will in Richtung erfülltes Leben gehen. Haben wir für den Weg dorthin auch die passenden Sachen mit dabei? Gut, wenn wir also anfangen, die Koffer zu packen. Doch, was sollten wir einpacken für diesen Weg?
Die Losung, die über diesen Samstag steht, weist uns darauf hin: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Micha 6,8)
Da wird uns mitgeteilt, welche drei Dinge unser Leben auf einen guten Weg bringen: Das Wort Gottes, die Liebe und die Demut. Gott hat es so vorgegeben. Ob wir das gut finden oder nicht; ob wir das so wollen, oder nicht…
Ja, unser Leben wird nur zur Erfüllung finden, wenn wir das, was Gott uns zu sagen hat, ernst nehmen, danach handeln, uns im wahrsten Sinne des Wortes daran festhalten. Nicht wir mit unserer Meinung haben das letzte Wort, sondern Gott.
Ja, unser Leben wird nur zur Erfüllung finden, wenn wir in unserem Leben erkennen, dass Gott ein Herz für uns hat, und wir daraufhin auch ein Herz für unsere Mitmenschen gewinnen und einen liebevollen Umgang mit ihnen einüben. Das ist ein weites Übungsfeld, gerade auch angesichts von Lüge und Gewalt unter uns Menschen. Doch, Jesus hat es uns vorgelebt.
Ja, unser Leben wird nur zur Erfüllung finden, wenn wir in der Ehrfurcht leben lernen. Gott will, dass wir Ihn über alles andere erheben und das, was uns bewegt, unter die mächtigen Hände Gottes befehlen. Das wird uns zu einer gesunden Selbsteinschätzung und Gotteserkenntnis führen.
So können wir den Weg zum erfüllten Leben vor uns sehen. Und es gilt, anfangen, die Koffer dafür zu packen und dann Schritte zu gehen auf dieses Ziel zu. Das, was wir eingepackt haben, wird uns dann auch nutzen, wo wir auch hinkommen werden.
Und so wünsche ich uns allen einen guten weiteren Weg. Ich würde mich freuen, wenn sich unsere Wege kreuzen. Dort, wo man sich trifft, will das immer eine Bereicherung für die weitere Reise sein. Vielleicht begegnen wir uns ja schon an diesem Samstag. Herzlich darf ich einladen nach Rühstädt im Namen vieler Einwohner unseres Ortes zum 30. Storchenfest. Ab 10.00 Uhr bis in den Abend hinein gibt es ein vielfältiges Programm für die ganze Familie. Und ich freue mich darüber, dass viele fleißige Hände in liebevoller Weise bei den Vorbereitungen mithelfen und gerne gemeinsam mit den Gästen feiern wollen.
Ihr Pfarrer aus Rühstädt, N.Merten.
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