Verein für Geschichte der Prignitz tagt in Wittenberge

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

Am Sonnabend, dem 23. September 2023 veranstaltet der Verein für Geschichte der Prignitz e.V. seine Herbsttagung in Wittenberge. Treffpunkt ist um 10 Uhr zunächst der Uhrenturm in der Bad Wilsnacker Straße, um 11 Uhr das Torwächterhaus in der Burgstraße. Mitglieder, Einwohner und Gäste sind herzlich eingeladen, an dieser Tagung teilzunehmen. Für die Führungen und die Vollverpflegung wird vor Ort ein Tagungsbeitrag von 30 € erhoben. Anmeldungen sind unter Tel. 0172 / 4512026 oder unter uwe.czubatynski@t-online.de erbeten.

Die Wahl des Vereins ist für diese Tagung auch deshalb auf Wittenberge gefallen, weil in der Vereinszeitschrift in diesem Jahr ein umfänglicher Aufsatz über das Museum in Wittenberge erschienen ist. Deshalb wird auch der erste Vortrag im Torwächterhaus dieses Thema aufgreifen: Was soll ein Museum sammeln und was ist entbehrlich? Für viele Museen hat diese auf den ersten Blick einfach erscheinende Frage inzwischen eine herausragende Bedeutung gewonnen. In vielen Sammlungen sind die Magazine längst überfüllt, und es fehlt an Personal, um die zahllosen Objekte angemessen inventarisieren zu können. Darüber hinaus hat jeder Ort und jede Sammlung individuelle Schwerpunkte, die in den Ausstellungen präsentiert werden sollen. Den Vortrag und eine anschließende Führung durch die Sammlung übernimmt der Museumsleiter Marcel Steller.

Für den Nachmittag konnte ein weiterer ausgewiesener Fachmann gewonnen werden: Gordon Thalmann als Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Prignitz wird über die Stadtbefestigungen in der Prignitz berichten. Nicht überall haben sich ansehnliche Reste der Stadtmauern erhalten, die im Mittelalter für den Schutz der Städte gesorgt haben. Während die Stadt Wittstock noch eine weitestgehend intakte Mauer vorzuweisen hat, sind an anderen Orten nur noch spärliche Reste zu entdecken. Da diese Bauwerke in späteren Jahrhunderten ihre militärische Funktion verloren haben, verfielen sie zusehends oder wurden nach und nach abgerissen. Selbst prächtige Stadttore fielen der Spitzhacke zum Opfer, weil sie den zunehmenden Verkehr einengten. Ebenso selten sind daher Reste der Wälle und Gräben oder der weiter vom Ort entfernten Landwehren erhalten geblieben. Sie alle vermitteln aber eine lebendige Anschauung vom Leben der mittelalterlichen Stadt, aus der heraus sich das heutige Ortsbild entwickelt hat.

Gegenwärtig ist der Verein darum bemüht, weitere Unterstützer zu finden: In der nächsten Ausgabe seiner Zeitschrift soll wieder eine Anzeigenseite erscheinen, die auf die Aktivitäten des Wittenberger Museums hinweist. Für diesen Zweck werden Spender gesucht, die die Druckkosten übernehmen. „Die intensive Arbeit des Geschichtsvereins zeigt, wie vielfältig die Prignitzer Vergangenheit ist und wie wichtig für das Verständnis unserer eigenen Herkunft“, erklärt Museumsleiter Marcel Steller und ergänzt: „Ich freue mich sehr über die Tagung in den Räumen unseres Museums, denn durch das Fehlen des Heimatvereins in Wittenberge ist es besonders wichtig, dass unsere Geschichte weiter erforscht und vermittelt wird. Da werden alle helfenden Hände und Köpfe gebaucht.“ Weitere Informationen zu dem über 100 Mitglieder umfassenden Verein und seinen Veröffentlichungen sind der Homepage zu entnehmen (www.prignitzgeschichte.de).

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