Turmblasen
von Dr. Andreas Draeger
Ein schöner Brauch
In zahlreichen Städten ist zu besonderen Zeiten, vornehmlich zur Weihnachtszeit Turmmusik zu hören, dargeboten von Stadtkapellen oder Bläserchören der Kirchengemeinden.
Diese Tradition reicht bis in das ausgehende Mittelalter zurück, in dem viele Städte Türmer in ihre Dienste stellten. Ihre Aufgabe war der Wachdienst auf dem Rathaus- und Kirchturm. Mit einem stündlichen Signal hatte der Türmer die Uhrzeit anzugeben und bewies damit, dass er noch auf seinem Posten war. Das gesteigerte Selbstbewusstsein größerer und reicher Städte trug zur Entstehung von städtischen Musikensembles – den Stadtpfeifern – bei. In den unabhängigen Reichsstädten bildet sich eine starke Bläsertradition heraus, die bis heute ihre Spuren hinterlassen hat. Die reiche Bläsermusik der Barockzeit nennt Namen wie Johann Pezel und Gottfried Reiche – beide in Leipzig wirkend -, die nicht nur virtuose Musiker waren, sondern auch „Abblase – Stücke“, wie die „Vierundzwanzig neuen Quatricinien“ (1696) von Gottfried Reiche, selbst schrieben. Zu Freuden– und Festzeiten erklangen Intraden, Sonaten und Choralsätze von den Türmen der Städte.
Unsere Posaunenchöre greifen diese Tradition wieder auf. Zu besonderen Festtagen oder Weihnachten sind alte Bläsermusiken und Choralsätze von Kirchtürmen zu hören.
In Perleberg waren es Anfang der 50-iger Jahre die Bläser unter der Leitung von Kantor Hoffmann und Heinz Rudow, die am Samstag nach dem Abendläuten vom Kirchturm Choräle bliesen. Seit 1977 steigen Bläserinnen und Bläser jeden Freitag vor den Adventssonntagen auf den Turm, um vor dem Abendläuten Weihnachtslieder und Bläsermusik über die Stadt zu blasen – ein Freudenzeichen.
Dr. Draeger
Diese Tradition reicht bis in das ausgehende Mittelalter zurück, in dem viele Städte Türmer in ihre Dienste stellten. Ihre Aufgabe war der Wachdienst auf dem Rathaus- und Kirchturm. Mit einem stündlichen Signal hatte der Türmer die Uhrzeit anzugeben und bewies damit, dass er noch auf seinem Posten war. Das gesteigerte Selbstbewusstsein größerer und reicher Städte trug zur Entstehung von städtischen Musikensembles – den Stadtpfeifern – bei. In den unabhängigen Reichsstädten bildet sich eine starke Bläsertradition heraus, die bis heute ihre Spuren hinterlassen hat. Die reiche Bläsermusik der Barockzeit nennt Namen wie Johann Pezel und Gottfried Reiche – beide in Leipzig wirkend -, die nicht nur virtuose Musiker waren, sondern auch „Abblase – Stücke“, wie die „Vierundzwanzig neuen Quatricinien“ (1696) von Gottfried Reiche, selbst schrieben. Zu Freuden– und Festzeiten erklangen Intraden, Sonaten und Choralsätze von den Türmen der Städte.
Unsere Posaunenchöre greifen diese Tradition wieder auf. Zu besonderen Festtagen oder Weihnachten sind alte Bläsermusiken und Choralsätze von Kirchtürmen zu hören.
In Perleberg waren es Anfang der 50-iger Jahre die Bläser unter der Leitung von Kantor Hoffmann und Heinz Rudow, die am Samstag nach dem Abendläuten vom Kirchturm Choräle bliesen. Seit 1977 steigen Bläserinnen und Bläser jeden Freitag vor den Adventssonntagen auf den Turm, um vor dem Abendläuten Weihnachtslieder und Bläsermusik über die Stadt zu blasen – ein Freudenzeichen.
Dr. Draeger
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