Spannende Kirchbaufahrt

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

Am Samstag fand die Kirchbaufahrt zum Thema "Bildliche Darstellung der 10 Gebote" statt. Die Zehn Gebote sind in der Bibel an zwei Stellen zu finden: Im Pentateuch, den Fünf Büchern des Alten Testaments, im Buch Exodus und dem Buch Deuteronomium. Die Zehn Gebote werden von den Bibelwissenschaftlern Dekalog genannt. Der Begriff kommt aus dem Griechischen "deka" und "logos" und bedeutet die Zehn Worte.

Zusammen mit dem Referent Dr. Ulrich Schöntube haben rund 45 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vier verschiedene Kirchen entdeckt.

Die erste Station der Kirchbaufahrt war die Kirche von Krampfer. Fachkundig erklärte Pfarrer Dr. Schöntube Hintergründe und einzelne Details zum Bilderzyklus. Entstanden ist dieser wohl am Ende des 17. Jahrhunderts.

Zweite Station war die Kirche Brüsenhagen. Hier gibt es "nur" noch ein kleinen Raum im Kirchenturm. Das Kirchenschiff wurde vor vielen Jahren abgerissen. Aber auch hier gibt es Bildtafeln der 10 Gebote. Die Teilnehmenden haben die Kirche bis auf den letzten Platz (inklusive Empore) voll besetzt und Kirchenältester Rouven Obst hielt die Bildtafeln hoch, so dass jeder gut den Ausführungen von Dr. Schöntube folgen konnte.

Vehlow war die dritte Station der  Kirchbaufahrt. Die besonders reich ausgestattete Kirche hat zwei Emporen, einen beeindruckenden Altar und sogar noch einen Beichtstuhl. In diesem saßen früher Pfarrer und Beichter nebeneinander vor der Gemeinde, sodass alle sehen konnten, wer da etwas zu beichten hatte. An der Orgelempore finden sich hier auch die zehn Gebote dargestellt. Sogar mit kleinen Fehlern, wie Dr. Schöntube den Besuchern erläutern konnte.

Die Hintergrundgeschichte des Patrons und des Pfarrers war sehr spannend und sorgte auch für Momente zum schmunzeln. Die Epigramme, Poet und Pastor zu Barsikow dichtete Michael Stechow, Mitglied des königlichen Schwanenordens, der Patron war Johann Blumenthal, der Erbherr von Vehlow und auch Brüsenhagen.

Die letzte Station war die Kirche von Wutike. Auch wenn es hier keine Darstellung der 10 Gebote gab, war es trotzdem ein spannender Einblick in eine Kirche, die einen Fachwerkanbau bekommen hat. Ein Hingucker ist definitiv der Altar, der dem protestantischen Typ voll entspricht. Unten dargestellt das Letzte Abendmahl, darüber die Kreuzigung und darüber die Auferstehung. Dr. Schöbtube verstand es den Teilnehmenden die Symbolik an dem Altar unterhaltsam zu erklären.

Zum Abschied ging es auf den Hof eines Gemeindegliedes, wo die Kirchbaufahrt bei Kaffee&Kuchen endete.

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Kommentar von christian Ruch |

Vielen Dank für den kleinen Bericht und die Bilder über die Kirchbaufahrt 2024. Schön, dass soviele Leute dabei waren. Gut fand ich, auch wenn ich selbst nur den Abschluss dieser Fahrt in Wutike erlebt habe, dass sie unter dem Thema der Zehn Gebote stand. In der Kirche in Wutike sucht man nach einer Darstellung des Dekalogs vergeblich, außer man sieht die Zehn Gebote in den anderen Bildern mit. Dafür sind umso mehr Bilder zum Thema in den anderen Kirchen zu finden. Beim Kaffeetrinken kamen alle gut miteinander ins Gespräch. Die Tradition der Kirchbaufahrt solle unbedingt fortgesetzt werden. Denn das Interesse ist ja vorhanden, auch andere Kirchen über den eigenen Pfarrsprengel hinaus kennenzulernen. Vielleicht wäre der Kanzelaltar auch einmal ein gutes Thema. Gerade viele Kirchen in Brandenburg und auch in der Prignitz sind damit reich gesegnet. Einige Kanzeln sind auch aus den Altären entfernt worden und haben ihren eigenen Platz gefunden. Die Gründe dafür sind sehr verschieden. Altäre sind nach reformatorischer Auffassung nicht mehr im herkömmlichen Sinn notwendig, aber der Kanzelaltar bildet die Einheit von Wort und Sakrament. haben ihren eigenen Platz gefunden. Und über solche Themen kommt man auch gut ins Gespräch über gelungene und mit Problemen behaftete Sanierungen von Kirchen. Es war ein gelungener Nachmittag.

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