Plattdeutsche Gottesdienste
von Ev. Kirchenkreis Prignitz
Die Kirchengemeinden Kletzke und Quitzöbel laden alle Interessenten herzlich ein zum diesjährigen plattdeutschen Gottesdienst: In Kletzke findet er statt am Samstag, dem 25. Juli, in Quitzöbel am Sonntag, dem 26. Juli. Er beginnt jeweils um 14 Uhr in der Dorfkirche unter Beachtung der vorgeschriebenen Abstands- und Hygieneregeln.
Das Besondere an diesen Gottesdiensten ist nicht nur die Sprache, sondern auch die Gestaltung durch ortsansässige Gemeindeglieder. Sie haben sich bei der Vorbereitung dieser nicht alltäglichen Gottesdienste besonders engagiert und tragen die in das Plattdeutsche übersetzten Lesungen vor. Die Predigt wird wiederum gehalten von Dr. Uwe Czubatynski. Er ist seit 2007 als Archivar des Domstifts Brandenburg beschäftigt, zugleich aber auch als Vorsitzender des Vereins für Geschichte der Prignitz der heimatlichen Landschaft eng verbunden geblieben.
Die Pflege der plattdeutschen Sprache erweist sich unter den heutigen Bedingungen als nicht ganz einfache Aufgabe. Im Land Brandenburg gibt es nur noch vergleichsweise wenige Personen, die das Plattdeutsche nicht nur verstehen, sondern auch aktiv gebrauchen können. Insofern besteht ein deutlicher Nachteil gegenüber den weiter westlich und nördlich gelegenen Bundesländern, in denen die Regionalsprachen eine höhere Anerkennung erfahren. Dennoch haben sich im Brandenburgischen verschiedene Initaitiven gebildet und vernetzt, die das Aussterben dieser jahrhundertealten Sprache zu verhindern wissen. Deutliches Zeichen für diese Bemühungen waren im vergangenen Jahr die plattdeutschen Beiträge auf der Landesgartenschau in Wittstock.
Seit 1996 wird auch in Quitzöbel versucht, durch einmal jährlich stattfindende plattdeutsche Gottesdienste die überlieferte Sprache bewusst zu pflegen. Die Vorteile des Plattdeutschen liegen für jeden auf der Hand, der sich damit beschäftigt: Wer Platt spricht, muss eine einfache und bilderreiche Sprache benutzen und kann keine komplizierten Schachtelsätze bilden. Die Wörter und Wendungen sind dem alltäglichen Erleben entnommen. Noch heute kennt das Plattdeutsche viele Ausdrücke, die eine lebendige und fein abgestufte Schilderung zulassen. Diese Vorzüge kommen auch der christlichen Verkündigung zugute, wenn altbekannte Geschichten, aber auch Gebete und Lieder in das Plattdeutsche übertragen werden müssen. In diesem Jahr soll übrigens der weithin bekannte 23. Psalm im Mittelpunkt der Gottesdienste stehen. Alle Interessenten sind also herzlich willkommen! Wer die in den letzten Jahren gehaltenen Predigten nachlesen will, kann dies unter der Rubrik „Veranstaltungen“ auf folgender Homepage tun: www.stiftung-czubatynski.de
Einen Kommentar schreiben