Pilgern unter Obstbäumen
von Ev. Kirchenkreis Prignitz
Mit einer Andacht und dem Pilgersegen begann Anfang Mai die erste Wanderung auf dem neuen Mariannenweg.
Die letzten Obstbäume blühten noch, als sich die rund 40 Teilnehmenden auf den Weg von Bad Wilsnack nach Schrepkow machten, wo die erste Etappe nach zwölf Kilometern endete. Den geistlichen Auftakt gestaltete Jochen Purps, Vorsitzender des Fördervereins der Wunderblutkirche.
Der Mariannenweg ist rund 46 Kilometer lang. Er verbindet zwei Orte mit religiöser Tradition: Die Wunderblutkirche, einst ein bedeutender Wallfahrtsort, und das Kloster Stift zum Heiligengrabe mit seiner lebendigen geistlichen Gemeinschaft. Entlang des Weges liegen zahlreiche Dorfkirchen, viele davon sind tagsüber geöffnet und laden zu einer kurzen Pause oder zum Gebet ein.
Entstanden ist der Mariannenweg im Rahmen des Projekts Obstnetz Prignitz, das sich seit Jahren um alte Obstbäume in der Region kümmert. Viele dieser Bäume säumen den neuen Weg. Der Name des Weges ist bewusst doppeldeutig gewählt: Zum einen verweist er auf die historische Birnensorte „Prinzessin Marianne“, zum anderen auf Maria und Anna – zwei wichtige Frauenfiguren im christlichen Glauben. Beide Bezüge finden sich auch im Logo wieder, das eine stilisierte Birne zeigt, angelehnt an die Muschel des Jakobswegs.
Die Idee für den Weg stammt von Anja Hübner, die sich im Obstnetz Prignitz engagiert. Ihr war wichtig, dass nicht nur Natur und Kulturlandschaft, sondern auch die vielen kleinen Kirchen der Prignitz in das Projekt einbezogen werden. Das Kloster Stift zum Heiligengrabe und der Förderverein der Wunderblutkirche waren von Anfang an eng in die Planung eingebunden.
Seit Ende Mai ist der Mariannenweg vollständig ausgeschildert. Wer die gesamte Strecke gehen möchte, kann das gut an zwei bis drei Tagen schaffen. Es gibt Pilgerunterkünfte in Bad Wilsnack und Heiligengrabe, ebenso wie Bahnanschlüsse. Ein Anschlussweg führt zudem weiter nach Mecklenburg-Vorpommern.
Weitere Informationen zur Strecke und spirituellen Angeboten entlang des Weges: www.elbtalaue.de
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