Land.Pfarr.Haus Blüthen wird jetzt von einem wissenschaftlichen Fachbeirat beraten

Das evangelische Pfarrhaus zählt zu den bedeutenden Entwicklungen der Reformation. Vor allem auf dem Lande bestimmte es über Jahrhunderte weitaus stärker als in der Stadt die gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Entwicklung eines Ortes und seiner christlichen Gemeinschaft. Wesentliche Impulse zur Volksbildung und zum diakonischen Handeln sind von ihm ausgegangen. Es diente als Anlaufstelle für Ratsuchende und Zufluchtsstätte für Bedürftige. Das Pfarrhaus galt lange Zeit als Vorbild bürgerlicher Lebensgestaltung im protestantisch geprägten Deutschland. Gerade von Landpfarrhäusern ging eine nachhaltige und tiefgründende Durchdringung des ländlichen Raums mit dem Christentum aus.

Dieser Bedeutung nimmt sich das Blüthener Projekt „Land.Pfarr.Haus.“ an und steuert damit eine wichtige Facette für die Lutherdekade und das Lutherjahr 2017 insgesamt wie auch für Brandenburg im Besonderen bei. In seiner Bedeutung als religiöser, bildender und administrativer Ort zeigt das Landpfarrhaus exemplarisch das Beziehungsgeflecht der Peripherie der Reformation zu deren Zentren wie Wittenberg oder Berlin auf.

Um den Weg zur weiteren Konzeptionierung und deren Umsetzung weiter beschreiten zu können, wurde am 20.10.2014 in Blüthen ein wissenschaftlicher Fachbeirat gegründet, der diesen Prozess begleitet, der unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, und Bischof Dr. Markus Dröge steht.

In den wissenschaftlichen Fachbeirat wurden berufen:

Herr Dr. Bernd Krebs – Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Herr Stefan Beier – Museum in Zisterzienserkloster Lehnin
Herr Dr. Jochen Birkenmeier – Stiftung Lutherhaus Eisenach
Herr Dr. Felix Escher – Landesgeschichtliche  Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V.
Herr Dr. Mario Müller – TU Chemnitz, Philosophische Fakultät
Herr Prof. Dr. Michael Domsgen - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Theologische Fakultät
Herr Florian Trott, Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt

Weitere Gäste der Veranstaltung waren Schirmherrin und Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst und zahlreiche Gäste aus Kirche und Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie aus den zahlreichen Landgemeinden des Kirchenkreises. Schirmherr Bischof Dr. Markus Dröge, war vertreten durch die Generalsuperintendentin Heilgard Asmus.