LandesErnteDank in Perleberg

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

Die Rolandstadt Perleberg war am Sonntag, den 1. Oktober Gastgeberin des LandesErnteDank 2023, es stand in diesem Jahr unter dem Motto „Es ist genug… für alle da?!“ Der Kirchenkreis Prignitz, der Kreisbauernverband Prignitz und die Rolandstadt Perleberg haben diese Veranstaltung gemeinsam organisiert und durchgeführt.

Rund 300 Besucher kamen zum Auftakt des Tages: dem Festgottesdienst mit Superintendentin Eva-Maria Menard und Landesbischof Christian Stäblein. Wunderbar geschmückt zum Erntedank war die Kirche mit Erntekrone, Blumen sowie Feld- und Gartenfrüchten. Teilgenommen am Gottesdienst haben unter anderem Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke, Landwirtschafts- und Umweltminister Axel Vogel, Finanzministerin Kathrin Lange und Bundesbauministerin Klara Geywitz aber auch Johannes Funke, MdL, Thomas Domres, Nicole Bahr, Joachim Ritter und Bürgermeister Axel Schmidt. Live übertragen wurde der Radio-Gottesdienst  auf rbb-kulturradio.

Gut mit Besuchern gefüllt war anschließend auch der Große Markt, der sich an diesem Tag in einen Erntemarkt mit Bühnenprogramm verwandelte. Verschiedene Kartoffelsorten sowie selbst produziertes Raps- und Sonnenblumenöl präsentierte die Agrargenossenschaft Quitzow, bei AVEBE Dallmin drehte sich alles um die Stärke der Kartoffel, am Museumsstand konnte Sauerkraut hergestellt und verkostet werden. Mit dabei auch Lecker Brot aus Lanz, die Lebenshilfe-Gärtnerei Perleberg, die Länderinnen Prignitz oder BTD-Landtechnik Quitzow mit einem modernen Kompakt-Kartoffelroder.

„Heute ehren wir den Berufsstand der Landwirte, der durch seine Erträge mit uns allen verbunden ist“, betonte Landtagspräsidentin Liedtke zur Eröffnung des Marktfestes. Landwirtschaftsminister Vogel präsentierte die neu aufgelegte Broschüre „Neues aus der Akte Pommes Fritz“ zur Geschichte der Kartoffel in der Mark Brandenburg.

Gegen eine Spende verkauften Konfirmand*innen ca. 110 in der Deichbäckerei Buchholz gebackene Brote sowie Plätzchen, die sie selbst gebacken haben. Der Erlös der deutschlandweiten Aktion „5000 Brote“ kommt Menschen in Myanmar zugute.

„Hat die Landwirtschaft Zukunft“ war der Titel der Podiumsdiskussion, die von Lars Johansen moderiert wurde. Seine Gäste: Landwirtschaftsminister Vogel, Landesbischof Stäblein, Kreisbauernverbands-Vorsitzender Andreas Kiekback und Länderin Bärbel Bethmann. „Landwirtschaft ist auch Marktwirtschaft, wir müssen damit unseren Lebensunterhalt verdienen, arbeiten mit hohem Einsatz auf höchstem Standard in der Welt“, unterstrich Kiekback. „Als konventioneller Betrieb arbeiten auch wir ökologisch, betreiben keinen Raubbau an der Natur.“
Brandenburg habe eine gut strukturierte Landwirtschaft, noch nicht ausreichend seien die Vermarktungsstrukturen, ergänzte Vogel. Bethmann kritisierte, dass auf guten Ackerflächen Photovoltaikanlagen gebaut werden. „Mit jedem Hektar, der aus der Produktion genommen wird, sinkt unser Selbstversorgungsgrad.“ Ein weiteres Problem: immer wieder zu beobachten sei, dass ein Drittel bis zur Hälfte der Windräder steht, eine Referenzanlage läuft, die anderen werden entsprechend mit bezahlt. Die Kommunen hätten es in der Hand, mit zu entscheiden, wo Anlagen hinkommen und wo nicht, meinte Vogel zum Thema Flächenkonkurrenz. „Ich erlebe hier in Perleberg ein großartiges Erntedankfest. Bei allen Differenzen, die bestehen, ist der Zusammenhalt in der Gesellschaft wichtig, die Bereitschaft, aufeinander zu hören und die Schöpfung zu bewahren“, schloss Landesbischof Stäblein.

Jagdhornblasen, Platzkonzerte der Arneburger Blasmusikanten und des Singekreises Kurt Rabbach e.V., Feierabendmusik des Evangelischen Posaunenchores Perleberg sowie Angebote für die jüngsten Besucher*innen rundeten den Tag ab.

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Kommentar von c.ruch@kirchenkreis-prignitz.de |

Ja, unsere Landwirtschaft hat Zukunft. Und es gibt zum Glück noch Menschen, die auch gern auf dem Land leben. Oder dieses Leben neu für sich entdecken. Sorge bereitet mir allerdings auch die Zunahme von Photovoltaikanlagen auf gutem Boden. Die Flächen werden immer größer. Für Gemeindekirchenräte wird es schwieriger, dazu ein konstruktives Verhalten zu entwickeln. Natürlich ist es für viele Landeigentümer eine gute Einnahmequelle, aber eben nicht nur umweltfreundlich. Wir haben genug Windräder und auch Photovoltaikanlagen. Irgendwann muss damit in der Prignitz einmal Schluss sein. Wir brauchen unsere Flächen auch für die Nahrung. Darauf weist auch immer wieder Ernte-Dank hin.

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