Kirchenrundfahrt in der Südregion

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

Vorausschauend auf die Bildung einer Großkirchengemeinde mit eigenständigen Gemeindekirchenräten trafen sich Anfang Mai etwa 35 Gemeindekirchenratsmitglieder aus den Kirchengemeinden, die von Pfarrerin Anja Grätz und Pfarrer Lars Haake betreut werden, zu einer Kirchenbesichtigungsfahrt. Hier berichten Bärbel Lyss und Friedegard Eckert davon:

Der Tag begann mit einem Gottesdienst in der Neustädter Kreuzkirche. Dieser wurde von großartigem Gesang des Kirchenchores Sieversdorf unter der Leitung von Frau Maren Schröder umrahmt. Die Predigt hielt Pfarrer Lars Haake aus Sieversdorf. Mit Gottes Segen machten wir uns dann auf den Weg in einem Bus von Schröderreisen.

Zunächst fuhren wir am Gemeindehaus in der Robert-Koch-Straße vorbei, bevor wir die Kirchen in Plänitz und Leddin ansteuerten. In der Plänitzer Kirche fanden wir einen der wenigen Taufengel vor, die es im Kirchenkreisgebiet gibt. Der Weg nach Leddin führte uns am wieder hergestellten „Gutspark Plänitz“ vorbei. Die Leddiner Kirche liegt versteckt hinter Häusern und Bäumen und entpuppte sich als wahres Kleinod in einer unscheinbaren Außenhülle.

Über Wusterhausen fuhren wir zur Kirche nach Kampehl, in der separat die weltberühmte Mumie des Ritter Kahlbutz zu sehen ist. Mit dem Einverständnis aller Mitfahrenden schauten wir uns die Kirche im Vorbeifahren an und setzten so unsere Fahrt nach Bückwitz fort. Dort erfuhren wir, dass es mühsam ist, Menschen zu finden, die sich für die Arbeit in der Kirchengemeinde interessieren. Die Bückwitzer Backsteinkirche verfügt über eine Hollenbach-Orgel.

Weiter ging es nach Segeletz, wo sich die Feldsteinkirche direkt an der Bundesstraße 5 steht. Darin befinden sich eine Lütkemüller-Orgel und ein Taufengel. Die Kirche ist noch in der Sanierungsphase, wann diese abgeschlossen sein wird, ist ungewiss. Der Gemeindekirchenrat ist bemüht, weitere finanzielle Mittel zu beschaffen. Die feuchten Wände müssten dringend trockengelegt werden. Zwei schöne moderne Leuchten sind bereits installiert und passen zum inneren Gesamtbild.

Von Segeletz aus fuhren wir zur Kirche nach Barsikow. Auch sie ist eine Feldsteinkirche und verfügt ebenfalls über eine Lütkemüller-Orgel. Der Turm wurde auf zwei Etagen als Übernachtungsmöglichkeit für Pilger umgebaut. Gegenüber der Kirche, im „Alten Konsum“, bekamen wir eine leckere Käse-Lauch-Suppe zum Mittagessen.

Über eine alte Plattenstraße holperten wir dann durch die Feldmark zu den Kirchen in Nackel und Läsikow. Dort gibt es die ältesten Glocken des Kirchenkreises. Sie stammen aus dem 14. Jahrhundert. In der Nackeler Kirche finden auch kulturelle Veranstaltungen statt. Ständiger Gast war der Komponist Siegfried Matthus, der eine gewisse Zeit im Runddorf Läsikow beheimatet war. Die kleine Läsikower Kirche steht in der Dorfmitte auf dem Friedhof und wird umrahmt von großen, alten Bauernhäusern.

Eine Besonderheit des Friedhofes ist, dass die Grabsteine nicht wie üblich nach Osten zeigen, sondern in Richtung der Häuser der Verstorbenen. Als nächstes besuchten wir das Gotteshaus in Dreetz. Es ist ein Saalbau und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Pfarrhaus gegenüber ist an drei Familien vermietet, darunter zwei Familien aus der Ukraine. Auf dem Hof befindet sich auch der Gemeinderaum, der von der Kirchengemeinde vielfältig genutzt wird.

Vorbei am Arboretum ging es weiter nach Bartschendorf. Die ehemalige Kirche konnte nach langen Verhandlungen an eine
Privatperson verkauft werden. Über Giesenhorst und Stölln, vorbei an „Lady Agnes“ und dem Otto-Lilienthal-Museum, fuhren wir durch das Rhinluch nach Großderschau. Die Kolonistenkirche wurde im schlichten Stil des Klassizismus auf Befehl König
Friedrich dem II. im Jahr 1785 gebaut. Sie wird neben Gottesdiensten auch für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen genutzt.

Nach der Kirchenbesichtigung ließen wir uns in der Heimatstube Kaffee und Kuchen schmecken. Zum Abschluss gab Frau Klein noch ein Gedicht auf Plattdeutsch zum Besten. Gut gelaunt und gestärkt fuhren wir zu den Kirchen in Roddahn und Lohm. In der Roddahner Kirche finden keine Gottesdienste mehr statt. Sie wird einvernehmlich vom örtlichen Verein für kulturelle Veranstaltungen genutzt. In der Lohmer Fachwerkkirche fielen uns sofort der prachtvolle Eisenofen und die um 1920 von einer Künstlerin geschaffenen Buntglasfenster ins Auge. Mit Orgelspiel von Pfarrerin Anja Grätz wurden wir in der Zernitzer Feldsteinkirche aus dem 15. Jahrhundert begrüßt. Hier befindet sich auch ein wunderschöner Taufengel, der dem in Plänitz sehr ähnlich ist. Ein Kirchenfenster wurde zur Verabschiedung von Pfarrer Brückner und zur Erinnerung an ihn von seiner Tochter, der Künstlerin Elisa Brückner, mit Motiven aus der Bibel bemalt.

Wir setzten unsere Rundfahrt nach Sieversdorf fort. Die eindrucksvolle Kirche bietet mit einer doppelgeschossigen Empore Platz für ca. 700 Besucher. Wir sahen uns auch den Gemeinderaum an, in dem sowohl kirchliche als auch private Veranstaltungen durchgeführt werden können. Des Weiteren verfügt die Kirchengemeinde über einen Probenraum für Chor und Bläser. An der Hohenofener Kirche, die nicht mehr genutzt wird, fuhren wir vorbei.

Unsere letzte Station führte uns in die Kirche Köritz. Hier erfuhren wir, dass die Hauptkirche und die Winterkirche ursprünglich ein großes Kirchenschiff waren. In den 70er Jahren wurde es mit einer Mauer geteilt. Die Orgel wurde in das Hauptschiff verlegt. Im Gemeindehaus treffen sich die Kinder und Jugendlichen zur Christenlehre und zum Konfirmandenunterricht. Auch andere kirchliche Veranstaltungen finden hier statt. Im Pfarrhaus befindet sich das Büro des Pfarrsprengels. Von hier aus organisiert und verwaltet Frau Geu alles, was mit der Kirchenarbeit in den Gemeinden zu tun hat.

Gegen 17:30 Uhr endete unsere Tour am Ausgangspunkt und wir waren uns einig: Es war ein gelungener Tag! Abschließend bleibt festzustellen, dass es in einigen Gemeinden viele engagierte Mitstreiter gibt, in anderen die Last von nur Wenigen oder Einzelnen getragen wird. Sorge bereitet allen, dass die Mitgliederzahlen so stark gesunken sind und die Besetzung der Gemeindekirchenräte zukünftig noch viel schwieriger werden wird.

An dieser Stelle danken wir:
- Frau Geu für ihre Moderation, Organisation und Information an und zu diesem Tag,
- Pfarrer Lars Haake für sein Engagement,
- den GKR-Mitgliedern, die uns Auskunft über ihre Kirchen und die Gemeindearbeit gaben,
- den fleißigen Frauen, die uns mit Speisen und Getränken versorgten und
- dem Busfahrer Herrn Wasmuth, der uns souverän und sicher von Kirche zu Kirche fuhr.

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