Jubiläum der Notfallseelsorge

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

Die Notfallseelsorge Prignitz feierte kürzlich ihren 18. Geburtstag mit einer Festveranstaltung in der Perleberger St. Jacobi-Kirche. Seit 18 Jahren leistet die Notfallseelsorge Prignitz wertvolle Arbeit in der Region – und die aktuell 13 Mitglieder der Notfallseelsorge sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Prignitzer Blaulichtfamilie. Sie unterstützen Polizei, Feuerwehr, Notärzte und Rettungsdienste an Unglücksstellen und sind für Menschen da, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben.

Die Festveranstaltung bot einen Rückblick auf die Anfänge der Notfallseelsorge. 2006 hat alles begonnen - die Prignitzer sind das jüngste Team der Notfallseelsorge im Land Brandenburg. Es habe von Anfang an, trotz der äußerst minimalen Ausstattung, gute Arbeit geleistet, ein Team, auf das man sich von der ersten Stunde an verlassen konnte, wie Stefan Baier, Landespfarrer der Notfallseelsorge Brandenburg betonte.

Doch im Laufe der Jahre ist das Team „erwachsen“ geworden und hat sich zu einer unverzichtbaren Regieeinheit im Landkreis Prignitz entwickelt. Zahlreiche Redner, darunter Landrat Christian Müller würdigten die Arbeit der Notfallseelsorger und Notfallseelsorgerinnen: „Dafür kann man gar nicht genug Danke sagen und Respekt bezeugen. Vielen Dank an die Teamleiter Pfarrer Olaf Glomke und Pfarrer Norbert Merten sowie alle ihre Mitstreiter, die ansonsten ganz unterschiedlichen Berufen nachgehen und trotzdem darüber hinaus die verantwortungsvolle Aufgabe der Notfallseelsorge übernehmen. Danke, dass es Euch gibt.“

Seinen Grußworten haben sich Perlebergs Bürgermeister Axel Schmidt, Gründungsmitglied Pfarrer Ulrich Preuß, Lutz Dieckmann, Leitender Notarzt im Landkreis, Klaus-Dieter Graf vom Gemeindekirchenrat der Gesamtkirchengemeinde Perleberg-Land und Antonina Zado von der Rettungshundestaffel Prignitz angeschlossen, die den Einsatz der Notfallseelsorge wertschätzen. „Für mich und meine Kollegen ist es gut zu wissen, dass sie da sind. Sie sind ein unverzichtbarer Partner“, so Dieckmann. Lutz Mattheus von der Polizeiinspektion Prignitz sprach in seinem Grußwort: „Ich bin schon lange bei der Polizei, da gab es das Notfallseelsorgeteam hier noch nicht. Wir sind des Öfteren von einem Einsatzort mit einem schlechten Gefühl weggefahren, weil wir Menschen zurücklassen und schon wieder zu einem anderen Einsatz mussten. Da ist es jetzt gut zu wissen, dass es die Notfallseelsorge gibt!“.

Pfarrer Olaf Glomke schilderte in seinem Rückblick eindrücklich wie so ein Einsatz der Notfallseelsorge aussehen kann. Wenn ihn an einem Sonnabend um 0.35 Uhr ein Brummen aus dem Schlaf holt, eine SMS, später ein Anruf von der Leitstelle bei ihm eingehen. Er bekommt die Information: „Erfolglose Reanimierung. Angehörige brauchen dringend Unterstützung.“ Und dann geht es zum Einsatz, um Menschen in den schlimmsten Stunden ihres Lebens zur Seite zu stehen. Die Notfallseelsorger bieten den Betroffenen Trost, Unterstützung und ein offenes Ohr. Dabei müssen sie ein Gespür dafür haben, was die Menschen in solchen Situationen benötigen.

Die Notfallseelsorger und Notfallseelsorgerinnen dankten in der Festveranstaltung ihren Partnern für die große Unterstützung in den vergangenen Jahren bei der Ausstattung. Jedes der 13 Mitglieder hat zudem am Sonnabend noch einen neuen Einsatzrucksack - gespendet von der Volks- und Raiffeisenbank Prignitz - erhalten.

Trotz der schweren Momente, gab es auch heiteres: das Musical „Staunende Augen“. 27 Schüler und Schülerinnen der Roland-Grundschule Perleberg haben dieses Stück aufgeführt. Religionslehrerin Isabell Scholz-Glomke hat es über Monate mit ihnen einstudiert. Das Musical erzählt die Geschichte aus der Bibel des blinden Bettlers in Jericho, der von Jesus geheilt wird. Aus Dank will er jetzt selbst zum Helfer werden.

Insgesamt zeigte das 18-jährige Bestehen der Notfallseelsorge Prignitz nicht nur ihre erfolgreiche Entwicklung, sondern auch ihre unabdingbare Rolle als Unterstützungssäule in Krisensituationen. Dank des Landkreises Prignitz, die die Feier mit der Bereitstellung der Bierzeltgarnituren sowie der Mittags- und Getränkeverpflegung unterstützen, gab es zum Abschluss vor der Kirche Gelegenheit zu zahlreichen Gesprächen mit den ehrenamtlichen Notfallseelsorgern.

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