„Haltung zeigen“ – Positionsbestimmung der Landeskirche

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

Synode beschließt Impulspapier für die Diskussion in den Gemeinden zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen

Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hat auf Ihrer Frühjahrstagung vom 5. bis 6. April 2019 ein „Wort der Landessynode zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen“ verabschiedet. Die Stellungnahme mit dem Titel „Haltung zeigen“ ist eine Anregung für weitere Diskussionen. Das Wort will Gemeinden Hilfestellung geben, eine klare Haltung in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation im Jahr der Wahlen zu erarbeiten und es als weitere Gesprächsgrundlage zu verwenden. „Das Wort soll als Grundlage und Orientierung dienen, für ein gemeinsames Ringen um gebotenes Zeugnis des Evangeliums in dieser Zeit.“

Das Papier konzentriert sich auf drei Themenbereiche: „Soziale Gerechtigkeit“, „Miteinander in Vielfalt“ und „Ringen um Wahrheit“. So wird unter dem ersten Punkt auf die Armut sowohl in den Städten wie auf dem Land und die sich verschärfende Lage auf dem Wohnungsmarkt eingegangen. Unter „Miteinander in Vielfalt“ geht es unter anderem gegen völkisches und rassistisches Denken und andere Formen der Herabwürdigung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer religiösen oder kulturellen Herkunft. Das „Ringen um Wahrheit“ wiederum beschäftigt sich mit dem Problem von Populismus und Fake-News, die zunehmend unsere Demokratie bedrohen: „Die Praxis der Lüge dringt in das öffentliche Leben ein. Tatsachen werden zum eigenen politischen und ideologischen Vorteil verdreht und damit die öffentliche Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit untergraben“ heißt es in dem Wort.

Im Synodenwort heißt es unter anderem: „Wir glauben: Leben in der Nachfolge Jesu heißt, dem vermeintlichen „Recht des Stärkeren‘“ zu widerstehen. Unser Eintreten für Menschen, die Abwertung, Ausgrenzung und Unterdrückung erfahren, ist Ausdruck unserer Beziehung zu Gott […]“; oder: „Jeder Mensch ist vor Gott einmalig. Individualität und Vielfalt der Gaben sind Ausdruck der Gnade Gottes. Alle Menschen sind dazu gerufen, den Wert menschlichen Lebens zu achten, ein menschenwürdiges Miteinander zu gestalten und insbesondere den Schwächeren beizustehen.“ Zum „Ringen um Wahrheit“ heißt es: „Lüge versklavt, doch die Wahrheit befreit. Jesus Christus steht mit dieser Verheißung in einer prophetischen Tradition, nach Wahrheit zu streben und sie auszusprechen – auch gegenüber denen, die Macht haben und sie einsetzen.“

Im Annex zum Wort der Synode gibt es in einer Ergänzung des Wortes der Landessynode noch den Punkt IV „Bewahrung der Schöpfung“.

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