Frühlings-Kirchbaufahrt ermöglicht Einblicke
von Ev. Kirchenkreis Prignitz
Bei bestem Frühlingswetter haben sich am vergangengen Samstag rund 25 Interessierte auf den Weg gemacht, um während der Kirchbaufahrt Kirchen und Kapellen in den Sprengeln Putlitz und Pritzwalk zu entdecken.
Zweimal im Jahr lädt der Bauauschuss zur Kirchbaufahrt durch den Kirchenkreis. Diese mehrstündige Tour ermöglicht, dass die Mitglieder des Bauausschusses sowie andere Interessierte vor Ort mit Pfarrern, Kirchenältesten, Vertretern der Gemeindekirchenräte und engagierten Personen in Kontakt kommen und erfahren, wie es baulich vorangeht und wo es Probleme gibt.
Begrüßt wurde die Gruppe in der St. Nikolai-Kirche Pritzwalk vom Vorsitzenden des Bauauschusses Christian Gogoll und von Christine Flassig, Mitglied des Gemeindekirchenrates. Sie erläuterte unter anderem, dass der erste Bauabschnitt an der Kirche wie geplant vor Weihnachten 2017 erfolgreich beendet werden. Damit ist ein Drittel dieser großen und kostenintensiven Maßnahme an Hülle und Dach geschafft. Der zweiten Bauabschnitt wird wahrscheinlich erst im nächsten Jahr beginnen können. Den Teilnehmern bot sich zudem die Chance eines Rundganges über dem Gewölbe, wo sie z.B. die Arbeiten an den Dachbalken aus nächster Nähe sehen konnten.
Der zweite Stopp war Giesensdorf. Hier erläuterte Frau Schmidttchen aus dem GKR die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an der Feldsteinkirche der letzten Jahre. Als nächstes machte sich die Gruppe auf nach Rapshagen. Der turmlose Fachwerkbau von 1823 zeigt eindeutige Zeichen der Zeit, eine umfangreiche Sanierung wäre notwendig. Die Gemeindeglieder besuchen daher regelmäßig Gottesdienste in Falkenhagen und Preddöhl.
In Mansfeld begrüßte Pfarrer Spitzner die Teilnehmer. Er erläuterte, dass im Juni 2016 das Bauvorhaben „Sanierung der Kirche Mansfeld“ startete. Es wurde das Dachtragwerk saniert, die marode Deckendielung zurückgebaut und Schwellen, Stielen, Streben und Riegel des Fachwerks sowie Deckenbalken saniert. Ende 2017 konnte das Dach neu eingedeckt werden. Die Deckendielung, die Deckenbalken und Unterzüge wurden nach restauratorischer Vorgabe neu gestrichen.
Den Abschluss der Kirchbaufahrt markierte die Wallfahrtskirche Alt Krüssow. Inmitten des Dorfes ragt, schon von weitem zusehen, die überaus imposante Dorfkirche empor. Es handelt sich hierbei um einen der letzten größeren vorreformatorischen ländlichen Kirchenbauten von Bedeutung in der Mark. Er wurde gestiftet vom Havelberger Bischof Johann von Schlabrendorff (1501 - 1520) und wurde 1520 geweiht. An der Westseite wurde erst 1879 / 80 der gotische Turm errichtet. Der gesamte Bau wurde in der für diese Zeit und insbesondere für die Prignitz typischen Mischbauweise aus Feldsteinen und Backstein errichtet. Im Innenraum des Kirchenschiffes kann man ein schmuckreiches Gewölbe bewundern, im östlichen Teil des Mittelschiffe handelt es sich um ein Sterngwölbe, im westlichen und auch in der Kapelle um ein Kreuzgewölbe.
Der Förderverein hatte leckeren Kaffee und Kuchen vorbereitet. Uwe Dummer, Vorsitzender des Fördervereins und Mitglied im Bauauschuss, berichtete während der Stärkung über die zahlreichen Aktivitäten des Fördervereins und die geplanten Baumaßnahmen. Zudem wurde Annette Schulze-Mack, langjähriges Mitglied des Bauauschusses verabschiedet. Sie wird kein aktives Mitglied mehr sein, aber gern mit Rat dem Ausschuss zur Seite stehen.
Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Kirchbaufahrt, und freuen sich schon auf die nächste. Sie wird im Herbst stattfinden. Details dazu gibt es zeitnah in der Presse und auf der Homepage des Kirchenkreises.
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