Festveranstaltung mit Frau Dr. Merkel
von Superintendent Hans-Georg Furian
Zur Erinnerung an den 450. Todestag von Philipp Melanchthon
Wittenberg ist die Stadt, in der die Reformation ihren Anfang nahm. Es ist auch die Stadt in der die erste deutsche Bildungsbewegung das Licht der Welt erblickte. Das hat nun nichts mit Martin Luther, wohl aber seinem Freund Philipp Melanchthon zu tun. Gestern, am 19. April, war sein 450. Todestag. Als Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland war ich eingeladen zur Festveranstaltung in der Schlosskirche in Wittenberg. Auf der Veranstaltung sprachen auch der amtierende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider und die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Beide verstanden es die Brücke über diese 450 Jahre hinweg zu uns zu schlagen. Warum hat uns Philipp Melanchthon heute noch etwas zu sagen? Weil er – als Gründer etlicher Schulen – darum wusste, dass es den mündigen und aufgeklärten Christen und Bürger nicht ohne Bildung geben kann. Bildung für alle, das war eine der wichtigsten Konsequenzen, die er aus der Reformation zog. Heute hängt der Bildungsgrad zu oft an der sozialen Herkunft. Damit können wir uns nicht abfinden! Denn die demokratische Ordnung braucht Bürger, die sich selbst informieren können und es auch wollen. Enger, als uns oft bewusst, sind wir mit der Reformation und ihren Folgen verbunden. Die Erinnerung an den 450. Todestag von Philipp Melanchthon hat mir das deutlich gemacht.
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