Festgottesdienst zur Kirchenkreisfusion
von Pfarrer Tilmann Kuhn
Fröhlich erklingt das Geläut vom Turm der St.Jacobi-Kirche Perleberg. Allerdings nicht zur gewohnten Zeit am Sonntagvormittag. Es lädt zum Festgottesdienst am frühen Nachmittag des ersten Sonntags nach der Errichtung des Evangelischen Kirchenkreises Prignitz ein. Weit über 200 Christen aus den meisten Pfarrsprengeln des Kirchenkreises sind gekommen, um die neue Ära zu begrüßen.
Ganz am Anfang Gottesdienst zu feiern für alle, die nun einem neuen Kirchenkreis angehören, schien den Verantwortlichen im Kirchenkreis angemessen zu sein. Wo, wenn nicht im Gottesdienst kommen wir unserer vornehmlichsten Aufgabe nach – dem Gotteslob?
Das wird dann auch kräftig erhoben unter den weiten Bögen des spätgotischen Gewölbes. Gut achzig Sänger und Sängerinnen sowie Bläser und Bläserinnen aus dem Kirchenkreis sind auf der Empore versammelt, um ihre Stimmen und Instrumente zu einem anhörlichen Lobpreis zu vereinen.
Feierlich ziehen die anwesenden Kreisältesten mit den liturgisch beteiligten Pfarrern in die Kirche ein und nehmen ihre Plätze im Chorgestühl des Hohen Chores ein – ein herausgehobenes Geschehnis, das die Bedeutung des Fusionsgottesdienstes unterstreicht.
Liturgisch vom amtierenden Superintendenten Volker Sparre aus Pritzwalk geleitet, merken die Feiernden sehr schnell, daß sie in der Liturgie des Gottesdienstes zuhause sind. Wir kennen die Abläufe, weil sie hier wie dort im Wesentlichen gleich vollzogen werden.
In seiner Predigt zu Jesaja 43,1-7 weist der amtierende Superintendent Tilmann Kuhn aus Perleberg darauf hin, daß wir als Christen durch Christus hinzutreten dürfen zum erwählten Volk Gottes Israel – in aller Demut und Dankbarkeit. Auf dem Heilsweg Christi sind wir in der Gegenwart zu Stationen unterwegs, an denen wir unserer Berufung nachgehen und unserer Verantwortung gerecht werden sollen. Gegenwärtig heißt eine solche Station Evangelischer Kirchenkreis Prignitz. Wir werden hier viel Neues entdecken, aber auch Vertrautes finden. Solch gemeinsame Gottesdienstfeier wie heute gehört dazu. Ebenso der Austausch von Gaben und Erfahrungen unter den Gemeinden, sei es durch kirchenmusikalische Nachbarschaftshilfe, sei es durch kreiskirchliche Visitationen, wo gesammelte Erfahrungen der Einen den Anderen zur Verfügung gestellt und umgekehrt die Stärken der Visitierten im Kirchenkreis bekannt gemacht werden können. Ebenso wird die gemeindliche Solidarität erlebbar sein, sich an die Seite von in Not geratenen Gemeinden zu stellen, sich gemeinsam freuen zu können darüber, was einer Gemeinde gut gelungen ist und was der ganzen Kirche in der Prignitz Ansehen in der Öffentlichkeit verschafft. So neu dieser Weg nun ist, dürfen wir das ‚Fürchtet euch nicht!‘ des Predigttextes in allem hören und bewahren und darauf unser Vertrauen richten.
Als Antwort der Gemeinde auf diese Verkündigung erhebt sich nun eine Kantate für Chor, Bläser und Gemeinde, die Worte des Liedes ‚Vertraut den neuen Wegen‘ mit der Melodie ‚Du, meine Seele, singe‘ vereint.
Im Anschluß gibt es für die Feiernden ein Lesezeichen in die Hand mit dem neuen Siegel des Kirchenkreises, zu dem die Verse vorgetragen werden, die sich hier auf der Web-Site zum Siegel finden. Auf der Rückseite steht der Aussendungsspruch Matthäus 28, 20, im Sonntagsevangelium verlesen und nun den Christen im Kirchenkreis auf den neuen Weg mitgegeben: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Das Fürbittgebet, von Pfarrer Christian Gogoll aus Lindenberg formuliert, richtet unsere Bitte und Hoffnung auf Gottes Geleit für den Kirchenkreis an den Herrn.
Im anschließenden Abendmahl erneuern die Feiernden die Gemeinschaft mit dem Herrn, um so gestärkt in die neue Situation im Kirchenkreis zu gehen.
Der feierliche Auszug beschließt den Festgottesdienst nach dem Segen und mündet in das üppige Kaffeetrinken im idyllischen Pfarrgarten bei herrlichem Sonnenschein, zu dem viele Gemeindeglieder aus dem ganzen Kirchenkreis Kuchen mitgebracht haben.
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