Drei-Kirchenfahrt
von Dr. Wolfram Hennies
GROSS GOTTSCHOW Fast 40 Interesssenten waren mit dem Fahrrad oder dem Auto nach Groß Gottschow gekommen, um am Sonntag bei der „Drei-Kirchen-Tour“ dabei zu sein. Nach dem Erfolg der Premiere im letzten Jahr hatte Pfarrer Matthias Frenzel zur zweiten Fahrt eingeladen, die anschließend über Rosenhagen nach Spiegelhagen führte. „Die Idee dazu wurde geboren, als der Kirchsprengel (zu dem 11 Kirchen gehören) gebildet worden war. Wir wollten damit den Gemeindegliedern das Kennenlernen der verschiedenen Gotteshäuser ermöglichen. Zugleich können sie Einblicke in die Geschichte und die Besonderheiten der einzelnen Gemeinden sowie in die Gemeindearbeit vor Ort nehmen“, so Frenzel. Damit der Spaß nicht zu kurz kam, gab es einmal einen lustigen Quizfragebogen mit einer Flasche Rotwein als Hauptgewinn und zu anderen ein abschließendes gemeinsames Grillen.
Das Innere der Groß Gottschower Kirche befindet sich derzeit in einem Zustand, „wie man ihn nie wieder sehen wird“, meinte Frenzel, denn gegenwärtig wird der Raum von der Pritzwalker Malerfirma Jürgen Kuhnt „Color Vision“ ausgemalt. Noch vor zwei Jahrzehnten schien die Renovierung der Kirche aussichtslos, inzwischen wurden 110 000 Euro verbaut. Frenzel dankte allen rührigen Mitgliedern des Kirchgemeinderates für ihr Engagement: „Das sind Leute, auf die man sich verlassen kann. Dass es mal wieder so schön wird, hätte ich nicht gedacht. Es ist ein kleines Wunder.“ Der Schwamm wurde beseitigt, die Wände trockengelegt, ein neues Dach aufgebaut, die Orgel und die Kirchenfenster der Apsis saniert. 1890 wurde der um 1300 entstandene Feldsteinquaderbau das letzte Mal umfassend verändert, die Apsis kam hinzu, die jetzt restaurierte Ausmalung stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Der spätgotische Westturm mit seinen schönen Staffelgiebeln wurde 1521 gebaut. Am 1. Oktober um 14 Uhr soll der Abschluss der Arbeiten mit einem Konzert, bei dem die Lütkemüller-Orgel erklingen wird, gefeiert werden.
Die Rosenhagener Kirche ist ein schlichter Feldsteinsaalbau aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Auch diese Kirche stand vor dem Zerfall. Der Turmaufsatz musste wegen Baufälligkeit in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts abgerissen werden. Nach der Wende gelang die Rettung. Ein neuer Glockenturm wurde gebaut. Bedeutend ist ein figürlicher Grabstein des Adligen von Platen aus dem Jahre 1727. Spiegelhagen besitzt eine neugotische Backsteinkirche aus dem Jahre 1853, vom Vorgängerbau ist der verbretterte Westturm von 1620 erhalten geblieben. Die Kirche wurde 1992/93 grundlegend saniert.
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