Der Bischof von Sükow darf nicht unters Messer
von Pfarrer Albrecht D. Preisler
Die spätmittelalterliche Bischofsfigur aus der Dorfkirche Sükow wird am kommenden Mittwoch im Kreiskrankenhaus Prignitz, Perleberg, mittels Computertomographie untersucht. Diese Untersuchung soll der genauen Altersbestimmung dienen. Die sonst übliche Entnahme einer Holzprobe ist wegen des hohen kunsthistorischen Wertes der Skulptur nicht möglich.
„Wir sind dankbar über diese Möglichkeit. Uns war nicht bewusst, dass diese Figur so einen großen Schatz darstellt“, sagt Pfarrer Albrecht Preisler (Karstädt). In der Mark Brandenburg sind nur sehr wenige vollplastische Kunstwerke des Spätmittelalters erhalten. Die Sükower Bischofsfigur wird seit vielen Jahren im Pfarrarchiv aufbewahrt. Seit sie nicht mehr in der Kirche aufgestellt war, geriet die Figur bei Kunsthistorikern in Vergessenheit.
Die Entstehung der Holzskulptur kann derzeit auf Grund fehlender Vergleichsbeispiele und Archivalien nur vorsichtig auf die Zeit um 1400 geschätzt werden. Aufschluss über das genaue Alter könnte eine dendrochronologische Untersuchung bringen. Durch eine Computertomographie kann eine zerstörungsfreie Ermittlung des Bildes der Jahresringe erfolgen. „Ein ähnliches Projekt mit einer Holzskulptur aus Wittstock verlief vor einigen Jahren erfolgreich“, teilt Gordon Thalmann, Mitarbeiter des Sachbereichs Denkmalschutz, Landkreis Prignitz, mit.
Begleitet wird der Sükower Bischof von zwei Christus-Torsi aus der Dorfkirche Premslin. „Diese einmalige Chance, auch diese beiden Skulpturen untersuchen zu lassen, wollten wir uns nicht entgehen lassen“, hebt Pfarrer Preisler hervor. Seitens der Leitung des Kreiskrankenhauses und des Leiters der Radiologie, Chefarzt Klaus Schulze, bestanden keine Einwände.
Die Untersuchung im Perleberger Krankenhaus soll am Mittwoch, 11. Januar 2012, um 14.00 Uhr erfolgen. Die anschießende Auswertung der Bilder soll im Deutschen Archäologischen Institut Berlin unter Herrn Dr. Karl-Uwe Heußner erfolgen
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Kommentar von w.nier |
Welche Krankenkasse sponsert denn da?
Kommentar von Klaus |
Wenn man immer schön den Zusatzbeitrag entrichtet kann man auch ein paar hundert Jahre später eine Behandlung erwarten.