Bläserandacht zum Totensonntag

PERLEBERG Posaunenklänge tönten gestern Nachmittag über den Perleberger Waldfriedhof. Um das Rondell vor der Trauerhalle hatten sich rund 300 evangelische Christen versammelt, um an einem Gottesdienst mit dem Posaunenchor teilzunehmen und ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Bis zum Totensonntag hatten sie die Gräber auf dem Friedhof mit Tannengrün abgedeckt und mit einem Gesteck verziert. Superintendent Hans-Georg Furian wandte sich an die Gekommenen: „Wir erinnern uns heute am Totensonntag an die, welche vor uns gehen mussten. Aber wir blicken auch voraus. Für uns Christen hat das Leben kein Ende sondern ein Ziel – wir gehen zu Gott. Deshalb hat dieser Tag auch den Namen Ewigkeitssonntag.“
Der Gedenktag kann bald auf  200 Jahre Geschichte zurückblicken. König Friedrich Wilhelm III. bestimmte 1816 für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten den Sonntag vor dem 1. Advent, somit den letzten Sonntag im Kirchenjahr, zum „allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen“. Gründe dafür waren das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege, die Trauer um die 1810 verstorbene Königin Luise und das Fehlen eines Totengedenkens im evangelischen Kirchenjahr.
Die anderen evangelischen Landeskirchen übernahmen diese Bestimmung, so dass heute der „Toten- oder Ewigkeitssonntag“ in ganz Deutschland begangen wird.