Bericht von der Herbstsynode
von Ev. Kirchenkreis Prignitz
Am vergangenen Samstag fand in Wittenberge die Herbstsynode des Kirchenkreises statt.
Nachdem die letzten beiden Synoden aufgrund der Pandemielage per zoom stattfanden, konnte unter Einhaltung der 3G-Regel die Synode analog stattfinden. Der Einladung in die Kantine "Alte Zellwolle" waren 82 Synodale aus den Gemeinden, Berufene und Berufliche gefolgt.
Die Synode wurde mit einem Gottesdienst eröffnet. Traditionell wird dieser von Pfarrer*innen gestaltet, die neu im Kirchenkreis sind. Pfarrerin Agnes-Maria Bull aus dem Pfarrsprengel Karstädt-Land und Pfarrer Michael Uecker aus dem Pfarrsprengel Westprignitz führten somit durch den Gottesdienst. Feierlich eingeführt wurden dabei die Mitglieder des Kreiskirchenrates. Der Kreiskirchenrat leitet den Kirchenkreis Prignitz. Er nimmt die Aufgaben der Kreissynode zwischen deren Tagungen wahr und achtet darauf, dass die Aufgaben des Kirchenkreises erfüllt werden.
Die Synodalen beschlossen unter anderem die geänderte Geschäftsordnung der Kreissynode und das Schutzkonzept zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Ev. Kirchenkreis Prignitz. Katharina Logge-Böhm, Kreisbeauftragte für die Arbeit mit Kindern und Familien präsentierte das von einer Arbeitsgruppe erstellte Schutzkonzept. Dieses konkrete und fallbezogene Schutzkonzept versetzt uns in die Lage, Kindeswohlgefährdung, übergriffiges Verhalten bzw. sexualisierte Gewalt zu erkennen, einzuordnen und entsprechend zügig zu handeln. Das Konzept schafft Transparenz und Hilfe, wenn Verantwortliche in den Kirchengemeinden oder im Kirchenkreis in die schwere und diffuse Situation geraten, einem begründeten Verdacht nachgehen zu müssen - sei es innerhalb oder außerhalb unserer Kirche. Täter*innen haben bei uns keine Chance!
Pfarrer Alexander Bothe präsentierte der Synode auch wieder Zahlen und Fakten zum Haushaltsplan des kommenden Jahres - dieser wurde von den Synodalen mit großer Mehrheit beschlossen. Von den geplanten Ausgaben in Höhe von 5,5 Millionen Euro können aber lediglich 5,01 Millionen Euro durch Einnahmen gedeckt werden. Die Synode stimmte der Deckung durch die Entnahme aus der Rückstellung des nicht benötigten Finanzausgleichs 2019, dem Finanzausgleich des Kirchenkreises sowie einer Entnahme aus der Risikorücklage zu.
Pfarrer Bothe resümierte zudem, dass der Kirchenkreis Prignitz das Haushaltsjahr 2020 knapp mit schwarzen Zahlen abgeschlossen hat, so dass der Kirchenkreis finanziell gut dasteht.
Außerdem wurde von der Synode der Stellenplan 2022 beschlossen. Er bleibt zunächst unverändert, muss aber im nächsten Jahr in ein sinnvolles und stimmiges Gesamtpaket eingebunden werden.
Superintendentin Eva-Maria Menard berichtete zur Arbeit des Kreiskirchenrates. Die Corona-Pandemie hat besonders die Kirchenmusik, die Chöre und Bläserchöre sowie die Kinder- und Jugendgruppen getroffen. Sie zeigte sich gegenüber all jenen dankbar, die ihre Gelassenheit bewahrten, und ist froh darüber, dass zum Ende des Jahres alle Pfarrstellen im Kirchenkreis besetzt sind. Allen neuen Kolleginnen und Kollegen wünschte sie gute Erfahrungen in ihren Gemeinden und im Kirchenkreis. Ein Schwerpunkt in ihrem Bericht war zudem das Gemeindestrukturgesetz. Sie dankte allen, die sich konstruktiv, kritisch in der Sache, aber fair in den Diskurs um das Gemeindestrukturgesetz eingebracht haben. Dass Kirche als Leib Christi im Dorf bleibt, sei ein lohnendes Ziel, für das es sich zu streiten lohne und bat alle, gemeinsam zu überlegen, wie die Kirche im Dorf bleibt, das Dorf in die Kirche kommt und Kirche für die Menschen in der Welt da sein kann.
Im anschließenden Diskus wurden verschiedene Meinungen zum Gesetz gehört. Dr. Henning Hartmann brachte einen Antrag an die Kreissynode zur Vorlage bei der Landessynode ein, dass die Kreissynode beschließen möge, die Mindestmitgliederzahl für die Größe einer Körperschaft in einer Höhe von 300 Mitgliedern abzulehnen”. Diesem Antrag ist die Synode nicht gefolgt. 36 stimmten gegen den Antrag, 30 für den Antrag. Acht Synodale enthielten sich.
Weiterhin berichtete Dr. Hartmann noch aus der Arbeit des Pachtausschusses und den aktuellen Herausforderungen. Zudem wurde der Kollektenplan 2022 beschlossen.
Die nächste Synode ist für den 30. April 2022 geplant.
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