Ausstellung: Kriegergedächtnismale in den Kirchen der Prignitz

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

Am 12. Juli 2020 wird um 11:30 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg die Sonderausstellung „Kriegergedächtnismale in den Kirchen der Prignitz. Kontinuität oder Wandel nach 1945?“ eröffnet.

Ein thematischer Gottesdienst in der Kirche St. Jakobi Perleberg um 10:30 Uhr geht der Ausstellungseröffnung voran. Bei der Eröffnung übernimmt die neue Leiterin, Anja Pöpplau, des Museums die Begrüßung. Grußworte von Bürgermeisterin Annett Jura, Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte und Pfarrerin Verena Mittermaier erwarten die Gäste. Dr. Sylvia Müller-Pfeifruck, die Kuratorin der Ausstellung wird in die Ausstellung einführen.

In vielen Kirchen der Prignitz stellen Kriegergedächtnismale des 19. und 20. Jahrhunderts einen wichtigen Teil der Ausstattung dar. Oft sind sie die einzigen Erinnerungsmale in den Gotteshäusern, die immer auch Orte kollektiven Trauerns und Gedenkens waren. Durch den Verlust vieler Denkmäler wie Grabsteine, Epitaphe und Totenkronen ist dies kaum mehr im Bewusstsein. Angeschafft wurden sie meist in Zeiten des Friedens von den Überlebenden und Hinterbliebenen, in deren Händen mit der Ehrung und dem Gedächtnis auch ein stückweit die Zukunft des Friedens lag und liegt.

Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg zeigt im Rahmen des Kulturland-Themenjahres „Krieg und Frieden. 1945 und die Folgen in Brandenburg“ vom 12. Juli – 15. November 2020 die von Frau Dr. Sylvia Müller-Pfeifruck konzipierte Ausstellung „Kriegergedächtnismale in den Kirchen der Prignitz. Kontinuität oder Wandel nach 1945?“ zu dieser noch kaum erforschten Denkmalgruppe.

Die Kriegergedächtnismale in Kirchen besitzen einen komplexen kultur- und heimatgeschichtlichen Quellenwert mit engstem Bezug zum Thema Krieg und Frieden. Sie vereinen beide Aspekte in sich: Gewidmet sind sie den Gefallenen, Vermissten, Teilnehmern und Veteranen der Befreiungskriege 1813–15, der Reichseinigungskriege 1864, 1866 und 1870/71, des Ersten Weltkriegs 1914–18 und des Zweiten Weltkriegs 1939–45.

Vorgestellt wird die Geschichte der Kriegergedächtnismale mit Focus auf die Prignitz. Wer hat sie gestiftet? Welche Botschaften vermitteln sie? Welche Funktionen besaßen sie? Dienten sie der Kriegs- und Heldenverherrlichung oder der Trauer? Waren sie als Mahnmale gedacht? Wie wurde mit ihnen der Krieg in Friedenszeiten verarbeitet? Gefragt wird auch nach den Auftraggebern, den Herstellern und der Präsentation im Kirchenraum.

In der Ausstellung werden zahlreiche Kriegergedächtnismale aus Prignitzer Kirchen sowie Fotos von weiteren Objekten, wie Denkmünzen und Materialien zu den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs in der Prignitz, gezeigt.

Kriegergedächtnismale sind eine schwierige Denkmalgruppe. Die Ausstellung möchte ihre Ambivalenz herausarbeiten, über ihre Geschichte aufklären, ihren wertvollen Quellencharakter aufzeigen und sich aus diesem Grund für ihren Erhalt einsetzen. Sie will das Geschichtspotential sichtbar machen, das in diesen Gedächtnismalen steckt, die zum Nachdenken über Krieg und Frieden sowie über die Verantwortung der Gemeinschaft wie jedes Einzelnen für den Frieden herausfordern.

Begleitet wird die Ausstellung mit einem vielfältigen Rahmenprogramm: Vorträge, Führungen und ein Workshop für Schulklassen. Alle Veranstaltungen können mit Anmeldung und unter Beachtung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln besucht werden. Für die Ausstellungseröffnung melden Sie sich bitte bis zum 10. Juli verbindlich an.

Das Projekt im Rahmen des Themenjahres »Krieg und Frieden. 1945 und die Folgen in Brandenburg – Kulturland Brandenburg 2020« Kulturland Brandenburg 2020 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. Unterstützt wird es durch die brandenburgischen Sparkassen und die Investitionsbank des Landes Brandenburg sowie dem Evangelischen Kirchenkreis Prignitz, der Sparkasse Prignitz, der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat sowie dem Förderkreis Prignitzer Museen.

Weitere Informationen:
https://www.stadtmuseum-perleberg.de/seite/466574/kriegerged%C3%A4chtnismale-in-den-kirchen-der-prignitz.-kontinuit%C3%A4t-oder-wandel-nach-1945.html

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 2 und 4?