1. Blaulicht-Gottesdienst ehrt Rettungskräfte

von Ev. Kirchenkreis Prignitz

"Sie sind das Licht, das Blaulicht in manch dunkler Stunde" - so würdigte Dr. Daniel Krause-Pongratz, 1. Beigeordneter des Landkreises Prignitz, die Rettungskräfte im ersten Blaulicht-Gottesdienst. Er bedankte sich bei den Vertreter*innen von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften für ihre Arbeit und ihren oft ehrenamtlichen Einsatz.

Zum Dank für den Einsatz fand am Samstag in der Perleberger St. Jacobi-Kirche erstmals ein Blaulichtgottesdienst für den Landkreis Prignitz statt, zu dem das Notfallseelsorge-Team Prignitz gemeinsam mit dem Kirchenkreis Prignitz unter Superintendentin Eva-Maria Menard eingeladen hatte.

Wie wichtig dieser Einsatz ist und welche oft große Herausforderungen er immer wieder für die Einsatzkräfte darstellt, wurde auf eindringliche Weise deutlich, als Vertreter von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Notfallseelsorge von zum Teil schweren Erfahrungen und von ihren Wünschen für die Zukunft berichteten. So reflektierte Dr. Lutz Dieckmann, der Leiter des Rettungsdienstes, dass die Situationen für die Rettungskräfte immer schwieriger werden. Den Rettungsdienst sehe er auf Grund politischer Gesetzgebung in Gefahr. Auch der Umgang der Beteiligten mit den Rettungskräften sei belastend, der Ton sei sehr unfreundlich.

Mathias Erchen, Leiter der Polizeiinspektion Prignitz, schilderte die Schwierigkeiten mit denen sich die Beamten auseinander zu setzen haben. "Sie haben es sich ja so ausgesucht" - dieser häufige Kommentar im Internet zur Arbeit der Polizei vor Ort zeigt die geringe Wertschätzung gegenüber den Rettungskräften und den unzähligen Beschimpfungen, mit denen sie konfrontiert werden. "Das haben wir uns nicht ausgesucht" verdeutlichte Erchen. Er wünsche sich stattdessen einen respektierenden Umgang von allen Beteiligten. Denn schließlich engagieren sich manche in diesem Ehrenamt, um andere zu retten, und nicht, um sich beschimpfen zu lassen.
Der Stellv. Stadtwehrführer Olaf Kordelle berichtete von einem Einsatz vor fast 23 Jahren - als es noch keine Notfallseelsorge gab. Wie gut, dass es nun schon viele Jahre die Notfallseelsorge gibt, die die Rettungskräfte in der Betreuung von Angehörigen unterstützt. Nur so können die Rettungskräfte dann ihre eigentliche Aufgabe wahrnehmen, wie z.B. das Feuer löschen.

In den zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen unseres Alltags innezuhalten sei wichtig und gut, sagte Pfarrer und Notfallseelsorger Olaf Glomke. Im Zuge einer Schweigeminute entzündeten so Mitglieder der Blaulicht-Familie Kerzen vor dem Altar um an einen Menschen in besonderer Weise zu denken, oder an einen Einsatz, der besonders belastend war.

Beim Blaulicht-Gottesdienst war auch der Landespfarrer Stefan Baier beteiligt, er verlas einen Auszug des Markusevangeliums und hob in seiner Predigt die Bedeutung des Vertrauens auf Gott und seine Hilfe in krisenhaften Lebenssituationen hervor. „Viele Menschen erleben, dass es ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht. Hilfe scheint dann fern. Aber Gott ist um uns und hält uns über den Abgründen unseres Lebens fest, auch gegen allen Augenschein“, so Baier.

Anschließend wurde der Segen für neue Team-Mitglieder, Kameraden und Kollegen erbeten. Mit einem Steh-Café in der Winterkirche klang die Veranstaltung aus.

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