Moment Mal

von Pfrn. Johanna Köster

Herzlich willkommen!

Wann haben Sie das letzte Mal eine Kirche besucht? Vielleicht im Urlaub? Als Sie ganz woanders waren, Zeit und Ruhe hatten? Wissen Sie noch wie Sie den Kopf in den Nacken legen mussten, um die Bilder oben an der Decke zu sehen? Wie kalt es zwischen den alten Mauern war? Und wie die Steine im Fußboden so aussahen als lägen diese schon seit vielen hundert Jahren genau an dieser Stelle?

Kirchen in der Prignitz sind wunderbare Schätze. Gottes Häuser für die Menschen, die in den letzten Jahren nach und nach saniert wurden und von außen und von innen häufig sehr imposant wirken.

Über diese Fußbodensteine sind schon viele Menschen gegangen mit der Freude ein neugeborenes Kind zu taufen, aber auch mit der Trauer einen lieben Menschen zu verabschieden. An den hohen Decken werden große Erntekronen im Herbst hoch gezogen. Zwischen den kalten Mauern frieren zu Pfingsten Konfirmandinnen und Konfirmanden in Festtagskleidung. Auf der Kirchenbank rutschte aufgeregt manch junges Brautpaar hin und her.

Mit den Kirchen haben Menschen Gott einen Platz in ihrem Leben und ihrem Dorf eingeräumt. An vielen Orten passiert ganz viel, um das wunderschöne Gebäude zu erhalten oder wieder zum Strahlen zu bringen.

Ich träume davon, dass die schönen Dorfkirchen der Prignitz alle ihre Türen öffnen! Gottes Geist weht wo und wie er will. Wie wunderbar wäre es, eine Begegnung zwischen Gebäude und Mensch, zwischen feststehendem Gotteshaus und wandelndem Gottessucher zu ermöglichen.

Menschen, die diesen Ort betreten, sei es um die Architektur zu bestaunen oder sei es, um kurz zur Ruhe und Stille zu finden, tauchen ein in den Ort dieser Geschichten. Sie tauchen ein in die Geschichte von Menschen, die hier ihren Glauben besungen oder mit ihrem Zweifel gerungen haben.

Die Wege durch das Dorf führen an der Kirche vorbei. Die Kirche steht da, so wie schon immer. Was außen schon alt und vertraut, doch von innen meist selten bestaunt. Was mag es wohl darin zu entdecken geben? Schön, wenn zu diesem verborgenen Schatz die Tür offen steht.

Oft gibt es Menschen im Dorf, die einen Schlüssel für die Kirche haben. Zielstrebige Kirchenentdecker können über den Schaukasten der Kirche herausfinden, wo sich der Schlüssel befindet. Meist ist die Anschrift oder Telefonnummer der Kirchenhüterin oder des Kirchenhüters zu lesen.

Gehen Sie doch mal hinein und schnuppern Sie nach der Luft, fühlen Sie den Boden unter den Füßen und spüren Sie denen nach, die vor langer Zeit Meter für Meter hier Ihren Glauben in Stein gemeißelt haben.

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Kommentar von Dorothee |

Vielen Dank für diesen Text. Er hat mich sehr berührt. Mögen viele kleine und große Menschen den Weg in die schönen Prignitzer Kirchen und Kapellen finden.

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