Die Kirche in Zernitz

Ev. Kirche Zernitz
Grafik: Christian Wegner

Kurzer rechteckiger Feldsteinbau des 15. Jahrhunderts mit Westquerturm. Kanten und Öffnungen aus Backstein. Stichbogiges Südportal mit überhöhter Spitzbogenblende, darüber ein Spitzbogenfenster, die übrigen Schiffsfenster 1898 vergrößert. Die Ostwand weitgehend unverändert mit Stichbogenfenstern und spitzbogigen Blendenreihen.

Innen zwischen Turm und Schiff zwei Spitzbogenöffnungen. Balkendecke um 1700, reich mit Rankenwerk bemalt, in der Mitte christliche Symbole (1967 restauriert). Westempore, um 1800 beim Einbau der von vier toskanischen Säulen getragenen Orgel verändert. Kanzelaltar mit großem Abendmahlsgemälde, 1722, der polygonale Korb mit Puttenköpfen und Palmzweigkartuschen, seitlich Säulen und Akanthuswangen. Der kronenartige Schalldeckel von zwei Engeln gestützt. Pastoren- und Gemeindegestühl, 18. Jahrhundert. Gusseisernes Kreuz für Pfarrer Johann Friedrich Georgi (+1825).

Die Orgel ist ein Neubau von 1910 von Faber & Greve, Salzhemmendorf mit 2 Manualen und 19 Registern, 1918 erfolgte ein Umbau durch Rudolf Piper aus Wittenberge.

Kirchengeschichte

Seit 1324 Pfarrort. Einführung der Reformation: 1541. Mutterkirche (Inspektion/Superintendentur/Kirchenkreis Wusterhausen/Dosse, ab 1968 Kirchenkreis Kyritz-Wusterhausen, ab 2016 Kirchenkreis Prignitz).

Von 1600 bis 1977 war Holzhausen Tochtergemeinde von Zernitz, seit 1997 sind Lohm und Roddahn Filialgemeinden. Die Pfarrerliste umfasst von 1538 bis zur Gegenwart lückenlos 21 Namen.

Das Patronat hatten bis 1945 die Gutsherren von Holzhausen, vertreten von Frau Weule.

Text: K.-E. Selke